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© ddp

Schönefeld: Gepäckhalle des Großflughafens BBI übergeben

Im BBI-Neubau beginnt der Einbau der Gepäcksortieranlage. Am Wochenende warteten Passagiere vergeblich auf ihre Koffer.

Schönefeld - Im neuen Flughafengebäude in Schönefeld hat am Montag der Einbau der Gepäcksortieranlage begonnen, womit man noch im Zeitplan liegt. Allerdings bereitet der andauernde Frost zunehmend Sorgen. Im derzeitigen Terminal ging wetterbedingt schon am Wochenende beim Gepäck zeitweise gar nichts mehr. Passagiere von mehreren Flugzeugen warteten auch nach Mitternacht vergeblich auf ihr Gepäck und mussten zum Teil am Schluss – nach rund zwei Stunden – ohne Koffer und Taschen nach Hause oder ins Hotel fahren.

Betroffene teilten mit, ihnen sei gesagt worden, es gebe zu wenig Personal, um das Gepäck aushändigen zu können. Nach Angaben der Firma Globe Ground, die am Flughafen fürs Gepäck zuständig ist, sind wegen Verspätungen acht Maschinen von Easyjet fast zeitgleich gelandet. Zudem sei ein Flugzeug aus Tegel umgeleitet worden. Normal seien nur bis zu drei Landungen unmittelbar hintereinander geplant. Diese ungewöhnlich große Zahl von gelandeten Maschinen parallel abzufertigen, sei nicht möglich gewesen. Weiteres Personal habe um diese Zeit auch nicht geordert werden können.

Wer keine zwei Stunden gewartet habe, habe sein Gepäck am nächsten Tag nach Hause geliefert bekommen – bis auf wenige Ausnahmen. Wetterbedingt habe es auch hier Verzögerungen bis zu 48 Stunden gegeben. Die Flughafengesellschaft lehnte mit Hinweis auf die Zuständigkeiten eine Auskunft ab.

Mitteilungswilliger war sie dagegen am Montag bei der Übergabe der Gepäcksortieranlage im neuen Terminal an die Firma Vanderlande. Rund 40 Millionen Euro wird die Anlage kosten; bereits im Mai 2011 soll sie den Probebetrieb aufnehmen. Bis zu 15 000 Gepäckstücke können stündlich sortiert – und in drei Stufen automatisch kontrolliert – werden. In weniger als fünf Minuten sollen die Koffer und Taschen den Weg von den 112 Schaltern bis zum Verladen auf die Wagen für den Transport zum Flugzeug zurücklegen.

Die gestrige Übergabe an Vanderlande liegt nach Angaben von Flughafenvorstand Manfred Körtgen voll im Zeitplan. Bei den weiteren Arbeiten mache er sich aber schon ein paar Sorgen um den ambitionierten Zeitplan. Am 30. Oktober 2011 soll der Flugbetrieb im neuen Terminal aufgenommen werden. Seit Jahresbeginn kann auf der Großbaustelle in Schönefeld aber nur noch eingeschränkt gearbeitet werden; Außenarbeiten sind kaum noch möglich. Aufs Betonieren muss derzeit ganz verzichtet werden. Auch der Einbau von Scheiben für die große Glasfront stockt. Die Planer sitzen nach Körtgens Angaben wöchentlich zusammen, um den Terminplan anzupassen. „Wir müssen uns eben umsortieren“, sagte Körtgen. Nach dem Ende der Frostzeit werde man „mehr Dampf“ machen, um den Zeitverlust auszugleichen. Unter anderem seien zusätzliche Schichten möglich. Mut macht Körtgen, dass es im vergangenen Jahr gelungen war, den Verzug durch den Baustopp im Januar aufzuholen. Allerdings habe die Frostperiode damals nicht so lang gedauert wie jetzt. Noch gelte der Terminplan aber uneingeschränkt weiter. „Der 30. Oktober im nächsten Jahr steht“, betonte Körtgen. „Einige hundert Leute“ seien derzeit auf der Baustelle beschäftigt, im vorigen Sommer waren es schon mal 3000.

In der künftigen Gepäcksortierhalle, die beheizt ist, wird jetzt eine Zwischenebene eingebaut, auf der Förderbänder mit einer Länge von zusammen rund zehn Kilometern installiert werden, die zu den beiden sogenannten Sortern führen. Sollte einer ausfallen, kann das Gepäck weiter über den anderen Anlagenteil bearbeitet werden. Und zeitgerecht zu den Flugzeugen oder zu die Abholbändern gebracht werden. Vorausgesetzt, es sind auch genügend Mitarbeiter vorhanden. 

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