zum Hauptinhalt

Brandenburg: Schröder in Brandenburg: Besuch in blühenden Landschaften

Riesenzigarren am Himmel, eine langsam voll laufende Mondlandschaft, ein Bilderbuch für Verliebte und eine von Ruß und Dreck befreite Schönheit: Bundeskanzler Schröder wird auf seiner Tour durch Brandenburg allerhand geboten. Gleich zwei volle Tage reist er mit seinem Tross von der Prignitz im Nordwesten bis zur Lausitz im südöstlichen Zipfel.

Riesenzigarren am Himmel, eine langsam voll laufende Mondlandschaft, ein Bilderbuch für Verliebte und eine von Ruß und Dreck befreite Schönheit: Bundeskanzler Schröder wird auf seiner Tour durch Brandenburg allerhand geboten. Gleich zwei volle Tage reist er mit seinem Tross von der Prignitz im Nordwesten bis zur Lausitz im südöstlichen Zipfel. Das Programm wurde laut Ministerpräsident Manfred Stolpe "mit Bedacht gewählt". Es solle keine Rundfahrt entlang einer Klagemauer werden. Schröder solle vielmehr sehen, dass in Brandenburg kein Geld zum Fenster rausgeworfen wurde, meinte Stolpe in einem Interview. Eine "Jammer-Stimmung" werde der Bundeskanzler jedenfalls nicht vorfinden.

Der Mittwoch beginnt mit einem Spaziergang am Schloss Rheinsberg, das zu den schönsten Anlagen in ganz Ostdeutschland gehört. Bis zur Wende war hier ein Sanatorium für Diabetiker untergebracht. Seit dessen Auszug investierten Bund und Land viel Geld in die Restaurierung. Schröder wird sich nicht nur am Rokoko-Interieur erfreuen können, sondern auch eine Führung durch die in den vergangenen Jahren eröffnete Kurt-Tucholsky-Gedenkstätte erleben. Weitere Stationen in der Prignitz sind die im Vorjahr fertiggestellte Marina Wolfsbruch in Kleinzerlang und ein Schäferhof nahe des einst im Grenzgebiet gelegenen Städtchen Lenzen an der Elbe.

Nach diesen eher unterhaltsamen Stationen folgt am Nachmittag der Abstecher in eine vom Arbeitsplatzabbau besonders betroffene Stadt: Wittenberge. Rund ein Viertel aller Einwohner im arbeitsfähigen Alter sucht hier einen Job. Die einst stolze Nähmaschinenfabrik "Veritas" ist ebenso geschlossen wie die Ölmühle. Das einst große Reichsbahn-Ausbesserungswerk musste seine Beschäftigtenzahl drastisch reduzieren. Damit der Eindruck allerdings nicht ganz so trübe ausfällt, erhält Schröder auf dem Wittenberger Bahnhof einen Spaten. Den braucht er für den ersten Stich zum Umbau der Station. Der Besuch in der Prignitz schließt mit einem Gespräch mit MEGA-Beamten. Die vier Buchstaben stehen für die "Mobile Eingreifgruppe gegen Gewalt und Ausländerfeindlichkeit", die seit einigen Jahren mit wechselndem Erfolg gegen Rechtsextremisten vorgeht. Allerdings scheint für das Gespräch nach bisheriger Planung nicht viel Zeit eingeplant zu sein. Schon um 20 Uhr trifft sich Schröder in Potsdam mit Stipendiaten der Friedrich-Ebert-Stiftung zur Diskussion über die Zukunft von Bildung, Forschung und Technologie in Ostdeutschland.

Am Freitag folgt mit der Reise zur Baustelle der Werft für die Luftschiffe der Firma Cargolifter in Brand praktischer Anschauungsunterricht. Vorstandsvorsitzender Carl von Gablenz hofft auf eine Signalwirkung für andere Investoren, ebenfalls in die neuen Länder zu kommen. Die sind beispielsweise bei der Sanierung der vom Braunkohletagebau hinterlassenen Mondlandschaften gefragt. Was mit viel Geld erreicht werden kann, zeigt schließlich die Wiedergeburt der Gartensiedlung "Marga" in Senftenberg. Sie wurde für 90 Millionen Mark vor dem Verfall gerettet. Die Brandenburg-Tour klingt unterhaltsam bei einem Hoffnungsträger der ganzen Region aus: Schröder ist Gast eines Trainingsspiels des neuen Fußballbundesligisten FC Energie Cottbus.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false