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Brandenburg: Schulräte sollen Qualität des Unterrichts prüfen SPD will Standards genauer kontrollieren lassen – am besten in Brandenburg und Berlin gemeinsam

Zeuthen - Brandenburg will gemeinsam mit Berlin eine unabhängige „Qualitätsagentur“ gründen, um die Bildungsstandards an den Schulen der Region zu überwachen. Das hat Bildungsminister Holger Rupprecht (parteilos) am Dienstag auf einer Klausur der SPD-Landtagsfraktion in Zeuthen angekündigt.

Zeuthen - Brandenburg will gemeinsam mit Berlin eine unabhängige „Qualitätsagentur“ gründen, um die Bildungsstandards an den Schulen der Region zu überwachen. Das hat Bildungsminister Holger Rupprecht (parteilos) am Dienstag auf einer Klausur der SPD-Landtagsfraktion in Zeuthen angekündigt. Der Vorstoß soll bereits auf der gemeinsamen Sitzung der Kabinette beider Länder am Freitag in Berlin beraten werden. „Ich hoffe, dass wir uns schnell einigen können, so dass die Agentur zum Schuljahr 2007/2008 arbeiten kann“, sagte Rupprecht.

Bei der geplanten länderübergreifenden Einrichtung gehe es um die Gründung eines „neuen unabhängigen Institutes“. Es solle Instrumente entwickeln, um hohe Bildungsstandards zu gewährleisten, auf die sich die Kultusministerkonferenz der Länder verständigt hatte. „Das braucht professionelle Betreuung.“ Auch Sachsen habe bereits ein solches unabhängiges Institut gegründet. Rupprecht räumte aber auch ein, dass es noch Schwierigkeiten bei der Finanzierung der Einrichtung geben könnte, die an eine Hochschule der Region angegliedert werden soll.

Der Bildungsminister kündigte außerdem eine weitere Novelle des Brandenburger Schulgesetzes an, durch die ebenfalls die Qualität an den Schulen verbessert werden soll. Neben der geplanten Einführung des Abiturs nach der 12. Klasse geht es darin um folgende Neuerungen: So soll jede Brandenburger Schule durch ein landesweit tätiges externes Expertenteam, zusammengesetzt aus einem Schulrat und ausgewählten Lehrern, untersucht werden, sagte Rupprecht. Geprüft werde dabei auch die Qualität des Unterrichts und das Klima an der Schule. Diese neuen „Schulvisitationen“ sollen laut Rupprecht schon Ende 2005 beginnen.

Außerdem werden die Schulräte mit den Schulleitern Gespräche darüber führen, welche Konsequenzen gezogen werden sollen, wenn die Schüler beim Zentralabitur, den einheitlichen Prüfungen nach der zehnten Klasse oder den landesweiten Vergleichstests unterdurchschnittlich abschneiden. Rupprecht und SPD- Fraktionschef Günter Baaske sprachen sich dafür aus, die Ergebnisse zum Beispiel des Zentralabiturs, das Ende April erstmals abgelegt wird, für jede Schule zu veröffentlichen. Dies erhöhe den Wettbewerb unter den Schulen, so Baaske.

Auch die umstrittenen Kopfnoten sollen mit der Schulgesetz-Novelle eingeführt werden. Zwar verhehlte Rupprecht nicht, dass er persönlich wenig von dieser Benotung des Schülerverhaltens hält. Der Koalitionspartner CDU hatte aber in den vergangenen Tagen darauf gedrängt, Kopfnoten ab der 2. Klasse bald einzuführen – wie im Koalitionsvertrag festgelegt. Daran will die SPD nicht rütteln.

Die Schulgesetz-Novelle soll im Jahr 2006 verabschiedet werden. Vorher soll es eine breite Debatte mit allen Betroffenen geben. Das Bildungsministerium reagiert damit auch auf die massive Kritik wegen der im Eiltempo beschlossenen Einführung der Oberschule, für die das Gesetz bereits vor wenigen Wochen geändert worden war. Rupprecht: „Die große Schulgesetznovelle soll nicht übers Knie gebrochen werden.“

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