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Brandenburg: Schumi-Ost gesucht

Das Gesuch auf Prospekten klingt verlockend: "Schumi-Ost gesucht!".

Das Gesuch auf Prospekten klingt verlockend: "Schumi-Ost gesucht!". Ein Rennwagen lädt zum Einsteigen ein. Allerdings muss der Interessent auch Fragen zum Motorsport beantworten. Wer beispielsweise die Bedeutung der weißen Flagge kennt, hat die erste Hürde zu einer Rennfahrerkarriere schon genommen. Hinter der Aktion steht das Motorsportteam von Marian Arndt. Seit März 2001 betreibt der 37-jährige Unternehmer im Gewerbegebiet von Dahlwitz-Hoppegarten am Berliner Stadtrand eine Firma für den Autorennsport. "Wir haben die Autos und suchen nun den Fahrer", sagt Arndt. Sein Glanzstück, ein rot-blauer Flitzer, dröhnt mit tiefem Sound. Kein Spielzeug: mit 120 PS und 230 Kilometern pro Stunde. Er startet in der Formel König. Danach folgt bis zur Eliteklasse nur noch die Formel 3. In der König-Kategorie hat besonders auch Michael Schumacher sich die ersten Sporen verdient. "Auch heute ist die kleine Klasse das Sprungbrett für ganz nach oben", erklärt Marian Arndt. Der gesuchte "Schumi-Ost" solle möglichst aus der Region Berlin-Brandenburg. "Das ist wichtig für die Suche nach örtlichen Sponsoren für uns." Rund 100 000 Euro kostet so eine Saison mit 14 Läufen. Deshalb komme es beim Fahrer nicht nur auf Athletik und Reaktionsvermögen an, sondern auch auf Ausstrahlung. Bewerben könnten sich Frauen und Männer zwischen 16 und 35 Jahren. Zwar sei die Frist für die am 28. April in Oschersleben beginnende Saison schon fast abgelaufen, aber das nächste Jahr sind wieder neue Plätze zu vergeben.

In der Hoppegartener Werkhalle schrauben derweil junge Leute zwischen 13 und 20 Jahren an unterschiedlichen Werkstücken. Bis zu 15 Jugendliche verbringen hier ihre Freizeit. Zuerst gilt die Aufmerksamkeit einfachen Blechteilen. In einer Ecke steht ein sonderbares Gefährt. "Auf ein Wartburg-Unterteil bauen wir eine Porsche-Karosse", erzählt der 17-jährige Marvon Weißflog.Im Herbst beginnt er hier eine Ausbildung zum Rennmechaniker. Lust zum Rennfahrer hat er nicht. "Ich schraube lieber an den Motoren und genieße den Trubel auf den Rennstrecken von der Boxengasse aus", sagt er.

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