zum Hauptinhalt

Brandenburg: Seelower Gedenkstätte will mehr Profil

Ziel: Zentralmuseum des Krieges und seiner Folgen

Seelow - Die Gedenkstätte auf den Seelower Höhen soll ein zentrales Museum zum Thema „Krieg und Kriegsfolgen“ werden. Das ist das Ziel von Gedenkstättenleiter Gerd-Ulrich Hermann. „Von der Bedeutung her sind wir das, nicht aber von der Ausstattung.“ Nirgendwo sonst in der Bundesrepublik gibt es ein Museum, das sich anhand der Schlacht zwischen Roter Armee und Wehrmacht um die Seelower Höhen dem II. Weltkrieg auf deutschem Boden so intensiv widmet.

Rund 29 000 Besucher kamen im vergangenen Jahr in die Gedenkstätte am Rande des Oderbruchs. Kurz vor Beginn der diesjährigen Hauptsaison stehen Gäste jedoch vor geschlossenen Türen: Das Dach des Ausstellungsgebäudes ist einsturzgefährdet. Für Herrmann kein Wunder: „Wir können das 1972 eröffnete Museum nicht nur auf Verschleiß fahren, sondern müssen auch etwas für seinen Erhalt tun.“ Doch der Landkreis Märkisch Oderland wäre mit einer umfassenden Sanierung finanziell überfordert.

Deswegen strebt der Museumsleiter eine Aufnahme in das Gedenkstättenförderprogramm des Bundes an, wissend, dass sich die Einrichtung auf den Seelower Höhen dafür mehr profilieren muss. „Die militärischen Lagepläne und Zahlen zu Einsatzkräften und Gefallenen berühren den Laien nicht“, sagt Herrmann.

Der Wandel des Museums zu einer mahnenden Antikriegsgedenkstätte von nationalem Rang bedarf nach Ansicht des Gedenkstättenleiters einer neuen wissenschaftlichen Konzeption. Das Brandenburger Kulturministerium hat dafür Geld bereitgestellt, der Entwurf eines renommierten Historikers ist fast fertig. Spätestens im Sommer soll die Konzeption auf Landesebene diskutiert und dann gemeinsam dem Bund vorgestellt werden, sagt Herrmann. ddp

-

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false