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SERIE BERLINER Chronik: 16. Februar 1990

Die Bevölkerungszahl in Ost-Berlin schrumpft

JAHRE

EINHEIT

Die Bevölkerungszahl Ost-Berlins ist erstmals seit 1961 geschrumpft. Wie ADN meldet, lebten Ende 1989 dort 1,279212 Millionen Einwohner, 5300 weniger als 1988. Zum Vergleich: Nach dem Stand Ende 1989 hat West-Berlin 2,130526 Millionen Einwohner. Der Rückgang in Ost-Berlin wird auch auf Übersiedlungen in den Westen zurückgeführt. Von 435 700 Wohnungen stehen laut ADN 17 000 leer, etliche unbewohnbar. Der Senat hat kürzlich 25 Millionen DM für die Instandsetzung von bis zu 100 000 Wohnungen bereitgestellt.

Der geplante Ausbau des amerikanischen Schießplatzes Keerans Range im Grunewald ist vorerst auf Eis gelegt. Wegen der „positiven Änderungen in Europa“ werde der Ausbau „verzögert,“ teilte der amerikanische Stadtkommandant General Haddock den Anwohnern mit, die sich über den Schießlärm beklagten. In einem offenen Brief an Haddock haben Vertreter der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald und der Zehlendorfer Gruppe des BUND gegen die Erweiterung des Schießplatzes protestiert. Angesichts der „sich überstürzenden politischen Ereignisse“ sei mit Truppenreduzierungen auch in Berlin zu rechnen.

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