SERIE BERLINER Chronik: 16. Februar 1990
Zehntausende Menschen kommen zum Mauerdurchbruch in Reinickendorf
JAHRE
EINHEIT
Obwohl Mauerdurchbrüche mittlerweile schon zum Alltag gehören, stellen sich Zehntausende Berliner und Oranienburger drängelnd zur Eröffnung des Grenzübergangs Oranienburger Chaussee ein. Der Reinickendorfer Bezirksbürgermeister Detlef Dzembritzki und der Vorsitzende des Rats des Kreises Oranienburg, Dirk- Uwe Michaelis, durchschneiden das blaue Sperrband. Der Grenzübergang ist vorerst nur für Fußgänger, Radfahrer und Pendelbusse zwischen den S-Bahnhöfen Frohnau und Hohen Neuendorf bestimmt.
Angesichts des Wahlkampfes in der DDR nutzen die Parteien die Gelegenheit zur Werbung. Der West-Berliner CDU-Parteivorsitzende Eberhard Diepgen ist auch da. Am Stand der freiwilligen Feuerwehr spricht er, umringt von Autogrammjägern, von einem „großen Tag“. Die NVA teilt Erbsensuppe aus, pro Portion eine Mark, „Befehl von oben“, scherzt ein Unteroffizier vor einer DDR-Fahne, aus der das Emblem herausgeschnitten worden ist. Gru
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