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SERIE WENDEKalender: 6. Juli 1989

Was ein Westler an der TU Dresden erlebte und was der Lufthansa-Chef sich erhofft

Lothar Esser, Umwelttechnikstudent an der TU, war über den Akademischen Austauschdienst ein Semester an der TU Dresden und erzählt der „taz“ von seinen Erlebnissen. Viele Studenten hätten von ihrem Frust erzählt, dass sich in der DDR nichts bewegt. „Es waren sehr viele, die resigniert haben.“ In der Mensa hingen Wandplakate von Erich Honecker und Willi Stoph, die seien aber „zu irgendeiner Karnevalsfeier“ abgenommen worden und blieben danach verschwunden. Die Lehrkräfte möchten mit „Herr Professor“ angeredet werden, es gehe insgesamt viel förmlicher zu als im Westen. Esser lebte alleine in einer Einraumwohnung und bekam ein Stipendium über 600 Ost-Mark. Das ist für DDR-Studenten der pure Luxus. Am Austauschprogramm mit der DDR nahmen 110 West-Berliner und Westdeutsche teil.

Lufthansa-Chef Heinz Ruhnau fordert die Öffnung von Tegel und Schönefeld für den gesamten internationalen Luftverkehr. Die Stadt brauche einen „offenen Flughafen für alle Luftverkehrsgesellschaften der Welt“, sagte er auf der Hauptversammlung des Unternehmens in West-Berlin. Die Lufthansa wolle Berlin nicht länger im „Huckepack-Verfahren“ anfliegen; damit spielt Ruhnau auf die Kooperation zwischen Lufthansa und der Air-France-Tochter Euro-Berlin an. loy

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