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Brandenburg: Sexualtäter in Brandenburg geflohen Bei Ausgang nicht von der Toilette zurückgekehrt

Brandenburg (Havel) – Die alten Tricks funktionieren offenbar noch am besten: Ein 42 Jahre alter, als gefährlich eingestufter Sexualtäter ist am Mittwochnachmittag aus der geschlossenen Psychiatrie in Brandenburg (Havel) geflohen, nachdem er seinem Bewacher gesagt hatte, er müsse auf die Toilette. Von dort kam er nicht wieder.

Brandenburg (Havel) – Die alten Tricks funktionieren offenbar noch am besten: Ein 42 Jahre alter, als gefährlich eingestufter Sexualtäter ist am Mittwochnachmittag aus der geschlossenen Psychiatrie in Brandenburg (Havel) geflohen, nachdem er seinem Bewacher gesagt hatte, er müsse auf die Toilette. Von dort kam er nicht wieder. Als der Betreuer wenig später nach dem Mann sah, war dieser spurlos verschwunden. Bei dem entwichenen Ingo H. bestehe die Gefahr, dass er unter Alkohol weitere Straftaten begehe, sagte die Referentin des zuständigen Landesamtes Soziales und Versorgung (LASV), Dagmar Bader. Die Suche von 200 Polizisten, die auch Spürhunden und Hubschrauber einsetzten, blieb bisher erfolglos.

Der 1,76 Meter große, kräftige Mann war wegen des versuchten Missbrauchs von Kindern und gefährlicher Körperverletzung zu einem Jahr Haft und Therapie im Maßregelvollzug in einer geschlossenen Abteilung der Landesklinik verurteilt worden. Dort war er seit dem 1. September 1997.

Am Mittwochnachmittag besuchte H. die Caféteria im unbewachten Teil der Klinik. Begleitet wurde er von einer Aufsicht. Der Betreuer habe mit dem 42Jährigen dort auf der Terrasse gesessen, sagte LASV-Präsident Paul Meusinger am Donnerstagabend. Als der Patient auf die Toilette ging, habe der Betreuer ihn aber nicht begleitet. Der Mann wurde daraufhin wegen menschlichen Versagens vorläufig vom Dienst suspendiert. Seit 17. August waren die Auflagen für H. gelockert. Drei externe Gutachter hatten zuvor dem 42-Jährigen Therapieerfolge bescheinigt. H. durfte sich jedoch nur in Begleitung eines Betreuers und nur auf dem Klinikgelände bewegen. Der Mann hat kurze, blonde Haare, Tätowierungen auf den Unterarmen und trug eine schwarze, knielange Hose und ein weißes T-Shirt. Hinweise nimmt die Polizei unter Telefon 0700 3333 0331 entgegen.

In der Vergangenheit waren bereits mehrfach Straftäter aus dem Brandenburger Maßregelvollzug entkommen. 1997 brach der Schwerverbrecher Frank Schmökel aus, wurde festgenommen – und floh 2000 bei einem Besuch bei seiner Mutter erneut. Auf der Flucht tötete er einen Rentner. Schmökel war 1993 wegen einer Vergewaltigung mit Todesfolge zu 14 Jahren Haft verurteilt worden. Im November 2001 kehrte ein 33 Jahre alter Insasse vom Freigang nicht zurück.weso

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