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Brandenburg: Sieben Jahre nach dem Mord: Heiße Spur durch Gentest

Eine junge Mutter wurde 1995 auf bestialische Weise erstochen. Alle Ermittlungen der Polizei führten ins Nichts. Nach einem DNA-Test wurde jetzt ein Verdächtiger gefasst.

Von Sandra Dassler

Falkenberg/Cottbus. Im Spätsommer 1995 wird in einem Wald bei Falkenberg im Elbe-Elster-Kreis die Leiche der 35-jährigen Petra Born aus Uebigau gefunden. Eine Woche zuvor war die Mutter dreier Kinder als verschwunden gemeldet und tagelang gesucht worden. Die Frau ist auf bestialische Weise erstochen worden, die Mordkommission des Cottbuser Polizeipräsidiums sucht fieberhaft nach Verdächtigen. Doch alle Spuren führen ins Nichts.

Ein knappes Jahr zuvor waren im sächsischen Torgau nahe Falkenberg zwei Mädchen ermordet worden, auch hier blieb die Suche nach den Tätern erfolglos. Erst Anfang 2002 kann das damals sichergestellte DNA-Material entschlüsselt werden. Tausende Männer aus Torgau, aber auch aus dem benachbarten Elbe-Elster-Kreis geben daraufhin freiwillig Speichelproben und Fingerabdrücke ab. Wie stets in solchen Fällen werden die Proben auch mit genetischen Spuren aus anderen ungeklärten Straftaten abgeglichen. Dabei stoßen die Ermittler der Cottbuser Mordkommission auf den mutmaßlichen Mörder von Petra Born. Wie die „Lausitzer Rundschau“ berichtet, soll es sich um einen 47-jährigen Mann aus Torgau handeln, der seit dem 18. Dezember des vergangenen Jahres in Untersuchungshaft sitzt.

Die Staatsanwaltschaft bestätigte gestern die Verhaftung des Mannes, wollte aber aus ermittlungstaktischen Gründen keine weiteren Aussagen zu dem Fall machen. Wie der Tagesspiegel aus Justizkreisen erfuhr, war der Mann der Polizei nicht unbekannt. So soll es Hinweise von Bürgern gegeben haben, die ihn im Zusammenhang mit dem Mord an Petra Born belasteten. Bislang konnte ihm aber nichts nachgewiesen werden. Bei der Staatsanwaltschaft geht man davon aus, dass es trotz des im Dezember ergangenen Haftbefehls schwierig wird, den Mann, der offenbar nicht geständig ist, allein aufgrund der DNA-Probe zu verurteilen.

Für die Angehörigen der Ermordeten würde das ein Ende der jahrelangen Ungewissheit bedeuten. Im Zuge der Ermittlungen war beispielsweise auch der Ehemann von Petra Born mehrfach verhört worden.

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