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Brandenburg: Sommerkonzerte im Herbst

Lesungen, Rundgänge und Musik: Rheinsberg feiert am 6. November seine „Lange Nacht der Künste“

Rheinsberg - Das Städtchen Rheinsberg hätte für seinen alljährlichen Höhepunkt im Spätherbst viele Namen finden können: Lange Nacht der Museen, der Wissenschaften, des Films, der Musik oder einfach des Schlosses. Doch kein Name würde das vielfältige Angebot für den nächsten Sonnabend so genau treffen, wie der Begriff – „Lange Nacht der Künste“. Zwischen 14 Uhr und Mitternacht können Besucher am 6. November im Park und im Schloss flanieren, Konzerte vor und im Schlosstheater oder in Cafés und Restaurants besuchen, Führungen, Vorträgen und Lesungen lauschen, Stummfilme und Aufnahmen aus den dreißiger Jahren sehen oder alle sechs Brandenburgischen Konzerte von Johann Sebastian Bach hören.

Mit den vom städtischen Kulturverein organisierten Veranstaltungen will Rheinsberg nicht nur die Ausflugssaison verlängern. Der schon von Fontane und Tucholsky geschätzte Ort mit seinen 5400 Einwohnern möchte sich auch von den üblichen Heimat-, Herbst- oder Schlachtefesten unterscheiden. Die vor einigen Jahren ins Leben gerufene „Lange Nacht der Künste“ spricht Stammgäste wie auch Neugierige an, heißt es im Kulturverein. Letztere werden sich wohl zuerst für die Rundgänge im Park und im Schloss interessieren, während sich die Rheinsberg-Kenner spezielle Vorträge oder Konzerte aussuchen. So dürften sicher in den um 18.30 und 20 Uhr beginnenden Vorträgen über die Restaurierungsarbeiten im Rittersaal des Schlosses einige Geheimnisse gelüftet werden. Auch an die Kinder haben die Rheinsberger gedacht. Im Hotel am See läuft ab 14 Uhr der zweite Teil der Abenteuer von Harry Potter.

Die Eltern können sich unterdessen einer Führung mit dem Gartendirektor der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten, Professor Michael Seiler, durch den Park anschließen. Treffpunkt ist der Obelisk. Höhepunkt der Kunstnacht sind aber gewiss die Aufführungen aller sechs Brandenburgischen Sommerkonzerte von Johann Sebastian Bach. Sie beginnen im Schlosstheater um 17 Uhr (Konzerte 1 und 6), um 18.30 Uhr (Konzerte 5 und 4) sowie um 20 Uhr (Konzerte 2 und 3). Hilmar Schmalenberg dirigiert das Schaffrath-Kammerorchester Berlin.

Mehrere Rheinsberger Werkstätten verkaufen den Besuchern Keramik in allen denkbaren Formen. Wer sie besuchen will, kann auch mit der Kutsche durch die Stadt fahren. Das ganze Jahr über warten Pferdegespanne am Triangelplatz auf Fahrgäste. In der Schlossstraße stellen sich Restaurants, Cafés und Kunstgewerbeläden auf viele Gäste ein. Und im Vergleich zum Entstehungsjahr von Kurt Tucholskys Rheinsberg-Roman hat sich der Panoramablick zum Schloss nicht geändert. Das Schlosstheater, in dem bis zum Tode von Prinz Heinrich anno 1802 Hofmusiker Konzerte und Opern gaben, ist seit Ende 1999 wieder ein Haus der Muse – besonders während der „Langen Nacht der Künste“.

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