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Brandenburg: SPD liegt bei Bürgermeisterwahlen deutlich vorne

Bei den gestrigen Wahlen der hauptamtlichen Bürgermeister in 36 Orten mit mehr als 5000 Einwohnern blieben Überraschungen aus. Die SPD erwies sich als großer Gewinner, obwohl sich nicht alle Kandidaten gleich im ersten Wahlkampf durchsetzen konnten.

Bei den gestrigen Wahlen der hauptamtlichen Bürgermeister in 36 Orten mit mehr als 5000 Einwohnern blieben Überraschungen aus. Die SPD erwies sich als großer Gewinner, obwohl sich nicht alle Kandidaten gleich im ersten Wahlkampf durchsetzen konnten. Insgesamt stießen die Abstimmungen mit einer Wahlbeteiligung von unter 50 Prozent nur auf ein mäßiges Interesse.

Nach den gestern Abend vorliegenden Ergebnissen gewann die SPD in folgenden Städten auf Anhieb das Amt des Bürgermeisters: Seelow, Beeskow, Falkensee, Hennigsdorf, Oranienburg, Falkenberg, Perleberg, Glienicke/Nordbahn, Nuthe-Urstromtal und Kleinmachnow. In zehn Städten müssen die Bewerber in die Stichwahl am 2. Dezember - meistens gegen Kandidaten der PDS: Eisenhüttenstadt, Wildau, Luckenwalde, Velten, Treuenbrietzen, Teltow, Königs Wusterhausen, Eichwalde, Elsterwerda, Hohen Neuendorf und Prenzlau, wo der SPD-Amtsinhaber hinter den PDS-Bewerber zurückfiel. Ein herber Verlust traf die SPDS in Guben. Dort unterlag der bisherige Amtsinhaber Gottfried Hain mit 31 Prozent deutlich dem FDP-Herausforderer Klaus-Dieter Hübner mit 50,6 Prozent. "Das ist ein Verlust, der schmerzt", kommentierte der SPD-Landesvorsitzende Matthias Platzeck das Ergebnis.

Die CDU konnte nach Ergebnisse von gestern gegen 21.30 Uhr nur einen Bürgermeister behaupten. Der größte Erfolg gelang der PDS in Neuruppin. Hier setzte sich der seit 1994 die Geschicke der Stadt leitende Otto Theel mit 57,4 Prozent der Stimmen durch. Abgeschlagen folgten dahinter die Kandidaten der SPD (15,8), zwei unabhängige Vertreter (14,11 und 6,6), der CDU-Vertreter (4,8) und der FDP-Kandidat (1,5 Prozent). Gerade diese Wahl fand überregionale Aufmerksamkeit. Die Opposition hatte Otto Theel Vetternwirtschaft mit dem örtlichen Fernsehkanal Ruppin TV vorgeworfen. Der Bürgermeister ist auch Aufsichtsratsvorsitzender der Stadtwerke, die wiederum den Fernsehsender finanziell unterstützt. Deshalb beklagten sich die Vertreter von CDU, SPD, FDP und ein unabhängiger Kandidat über eine angeblich unfaire Darstellung. Auch von Korruption war die Rede. Theel wies alle Vorwürfe zurück und fuhr ein für ihn "traumhaftes Ergebnis" ein.

Auch in Schulzendorf am Berliner Stadtrand gewann die PDS. Im Speckgürtel gelang den Grünen ein gutes Ergebnis: Ihre Kandidatin Cornelia Behm erhielt in Kleinmachnow 20,5 Prozent der Stimmen. Bürgermeister Wolfgang Blasig (SPD) wurde mit deutlichem Vorsprung bei der Bürgermeisterwahl am Sonntag bestätigt: Nach Angaben des Landesbetriebs für Statistik in Potsdam erhielt er 59,5 Prozent der Stimmen. Die Wahlbeteiligung lag hier bei verhältnismäßig hohen 65,2 Prozent. Die Freien Demokraten behalten ihre Bürgermeisterposten in Wittstock (Lutz Scheidemann 53,16) und in Perleberg (Wolfgang Brockmann 68,34 Prozent). Das beste Ergebnis aller Kandidaten erreichte Harry Müller in Luckau. Auf den parteilosen Amtsinhaber entfielen sensationelle 94,92 Prozent. Müller hatte die Landesgartenschau - und damit viele Millionen Mark Fördermittel - vor zwei Jahren in die Stadt geholt.

Unabhängige Kandidaten setzten sich auch in Fredersdorf/Vogelsdorf, Bestensee, Zeuthen und Leegebruch durch.

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