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Brandenburg: Spendenaktion für Garnisonkirche läuft gut an

Förderverein hat bereits 100 Mitglieder. Architekten wollen bald Wiederaufbaukonzept vorlegen

Potsdam . Der Aufruf für eine weltweite Spendenaktion zum Wiederaufbau der 1968 gesprengten Potsdamer Garnisonkirche stößt offenbar auf ein großes Echo. Er sei „sehr zufrieden“, sagte der Vorsitzende der Fördergesellschaft für das Bauprojekt, Hans Rheinheimer. „Da ist eine große Bewegung in Gang gesetzt worden.“ Bereits jetzt habe der Verein rund 100 Mitglieder – „und das ohne jede Mitgliederwerbung“.

Der stellvertretende Vereinsvorsitzende, Wieland Eschenburg, sagte, dass bis spätestens Ostern die ersten Briefe an namhafte potenzielle Spender versendet würden, um sie zur Mitarbeit zu bewegen. Eschenburg: „Wir sind sicher, dass unser Aufruf eine positive Resonanz haben wird.“ Bereits in den kommenden Tagen will eine Architektengruppe erste Vorschläge für die Bauausführung vorlegen. Dadurch, dass – entgegen früheren Plänen – nunmehr die gesamte Kirche wieder aufgebaut werden soll, würden sich neue Möglichkeiten für die Nutzung ergeben. Zudem müssten die heutigen Bauvorschriften Berücksichtigung finden, so Eschenburg.

Der zweite stellvertretende Vereinsvorsitzende Markus Schütte, ab Montag Stadtkirchenpfarrer, sagte, dass sich die Synode der evangelischen Kirche im März „mit der neuen Situation“ befassen werde. Er zeigte sich überzeugt, dass es in der Kirche „einen breiten Konsens geben wird“.

In einem weitgehend historischen Nachbau der Garnisonkirche ist eine offene Stadtkirche und die Einrichtung eines Internationalen Versöhnungszentrums geplant. Doch für Pfarrer Schütte ist die Diskussion um die äußere Gestaltung noch nicht beendet: Der Kirchenbau solle auch Verfremdungen zulassen, um die Brüche in der Geschichte widerzuspiegeln. Dass das Nagelkreuz der Versöhnungskirche von Coventry nicht mehr wie früher geplant auf dem Dach angebracht werden soll, sondern an einem exponierten Ort in der Kirche, sei akzeptierbar. An bestimmten Tagen, wie dem Datum des Bombardements auf Potsdam am Ende des Zweiten Weltkriegs könnte es beispielsweise Lichtinstallationen an der Fassade geben.

Eschenburg kündigte an, dass die Geschäftsstelle der Fördergemeinschaft in der Breiten Straße 7 eingerichtet werde, dem Ort der im vergangenen Jahr eröffneten Ausstellung über die Garnisonkirche – und damit auch am historischen Standort der Kirche.

Michael Erbach

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