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Brandenburg: Stolpe: Neuer Großflughafen bald wieder zu klein

BRANDENBURG .Der Bau des neues Großflughafens Schönefeld hat noch nicht einmal begonnen, da machen sich die Regierungschefs Brandenburgs und Sachsen-Anhalts schon Gedanken über einen weiteren Airport.

BRANDENBURG .Der Bau des neues Großflughafens Schönefeld hat noch nicht einmal begonnen, da machen sich die Regierungschefs Brandenburgs und Sachsen-Anhalts schon Gedanken über einen weiteren Airport.In der ersten Hälfte des neuen Jahrhunderts müsse ein zusätzlicher internationaler Flughafen in der Region errichtet werden, ließen Manfred Stolpe und Reinhold Höppner im Anschluß an die gemeinsame Sitzung der beiden Landesregierungen in Brandenburg / Havel wissen.

"Brandenburg hält dafür weiter vorsorglich Sperenberg, Sachsen-Anhalt eine Fläche in Buchholz bei Stendal als mögliche Standorte bereit", sagte Stolpe.Nach Worten von Höppner könnte ein Airport nahe Stendal mit dem Transrapid - statt der jetzigen "unsinnigen" Trasse nach Hamburg - an Berlin angebunden werden.Stolpes Begründung für den überraschenden Vorstoß der beiden SPD-Ministerpräsidenten: Der Schönefelder Großflughafen (geplante Eröffnung: 2007) werde durch das starke Wachstum des Flugverkehrs in Berlin-Brandenburg als europäischer Entwicklungsregion Nummer eins bald an seine Grenzen stoßen.Stolpe nannte einen Zeitraum von 25 bis 30 Jahren: Dann werde man Ausschau nach einem "anderen Flughafen mit größeren, von bebauten Gebieten entlegenen Flächen" halten müssen.In Frage dafür kämen Sperenberg, der frühere Wunschstandort Brandenburgs, aber auch Buchholz bei Stendal."Wir warten geduldig", erklärte Höppner.Er machte kein Hehl daraus, daß Sachsen-Anhalt die kommenden juristischen Auseinandersetzungen um Schönefeld aufmerksam beobachten werde.Buchholz stehe als "Auffanglösung für Schönefeld" zur Verfügung und sei auch gegenüber Sperenberg der bessere Standort, sagte Höppner.Gegenüber der jetzigen provinziellen Lösung, sagte er auf Anfrage, wäre der sachsen-anhaltinische Standort eine echte Zukunftslösung: Der Airport in der Altmark, der ebenfalls privat finanziert werden könnte, hätte schließlich den Vorteil einer auch langfristigen Erweiterbarkeit, geringen Grundstückspreisen und wenigen betroffenen Anwohnern durch die dünne Besiedlung der Gegend.Eine schnelle Anbindung an Berlin könne über den Transrapid erfolgen.

Nach der inzwischen zweiten gemeinsamen Kabinettssitzung Sachsen-Anhalts und Brandenburgs zeigten sich die beiden Regierungschefs einig über weitere verkehrspolitische Dauerbrenner: So sprachen sich Stolpe und Höppner dafür aus, die Autobahn A 14 (Leipzig-Magdeburg) nach Norden zu verlängern und an die Berlin-Hamburg-Autobahn A 24 bei Ludwigslust anzubinden.Dies wäre laut Höppner eine Chance für die Altmark auf sachsen-anhaltinischer Seite wie für die Prignitz, was beides strukturschwache Regionen seien.Die Trasse ist im Bundesverkehrswegeplan innerhalb der nächsten 20 Jahre bislang nicht vorgesehen.

Außerdem forderten die beiden Regierungschefs die Deutsche Bahn auf, künftig wieder eine angemessene ICE-Anbindung der Landeshauptstädte Potsdam und Magdeburg zu gewährleisten.Die Züge in Richtung Hannover müßten alle zwei Stunden in Potsdam und Magdeburg halten.Wie berichtet, sollen ab dem Mai-Fahrplanwechsel nur noch wenige ICE-Züge der Linien Berlin-Düsseldorf und Berlin-Frankfurt in den Landeshauptstädten stoppen.

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