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Brandenburg: Stolpe: Türen nach China geöffnet

Verträge mit Volumen von 35 Millionen Mark abgeschlossenVON THORSTEN METZNER, SHANGHAIBei der Reise der Brandenburger Regierungs- und Wirtschaftsdelegation nach China sind Gemeinschaftsprojekte mit einem Investitionsvolumen von 35 Millionen Mark angebahnt worden."Wir haben Flagge gezeigt.

Verträge mit Volumen von 35 Millionen Mark abgeschlossenVON THORSTEN METZNER, SHANGHAIBei der Reise der Brandenburger Regierungs- und Wirtschaftsdelegation nach China sind Gemeinschaftsprojekte mit einem Investitionsvolumen von 35 Millionen Mark angebahnt worden."Wir haben Flagge gezeigt.Nun müssen zu Hause die Hausaufgaben erledigt werden", sagte Wirtschaftsminister Burkhard Dreher am Freitag in Shanghai.Ministerpräsident Manfred Stolpe war sich trotz der geplatzten Übernahme des einstigen Frankfurter Halbleiterwerks durch die Tongwei-Gruppe sicher, die Gespräche hätten die "Türen nach China" geöffnet. Da sogar einige Vereinbarungen getroffen wurden, darunter zum Beispiel das Joint-Venture des Brandenburger Weichenwerkes für den Bau einer neuen Anlage bei Shanghai (rund 25 Millionen Mark), seien die Erwartungen sogar übertroffen worden.Von einer solchen Reise gleich Milliardenverträge zu erwarten, sagte Stolpe vor dem Rückflug, sei illusorisch.Dies wäre "Tonnenideologie." Bei dem einwöchigen China-Aufenthalt war der Ministerpräsident, der als erster deutscher Politiker nach dem im November 1996 hier aufgetretenen Bundespräsidenten Roman Herzog die Volksrepublik bereiste, mit hochrangigen Regierungsvertretern zusammengetroffen. Wirtschaftsminister Burkhard Dreher hob hervor, daß die neue Wirtschaftsförderungsgesellschaft Brandenburgs - die im Vorfeld mit der brandenburgischen Außenhandelsagentur fusionierte - mit der professionellen Vorbereitung der China-Reise ihre Feuertaufe bestanden habe.Mit Umwelt- und Verkehrstechnologie habe sich Brandenburg auf aussichtsreiche Felder des chinesischen Marktes konzentriert, da sie in den Planungen der Volksrepublik Schwerpunkte darstellen.Als "Wermutstropfen" bezeichnete Stolpe erneut das Scheitern der Übernahme des früheren Halbleiterwerkes von Frankfurt (Oder) durch den privaten Tongwei-Konzern.Er kündigte an, daß am Montag in Potsdam mit Geschäftsführung und Betriebsrat der Nachfolgefirma SMI Gespräche über eine Sanierungsstrategie für den angeschlagenen High-Tech-Standort geführt werden sollen. Brandenburg wird darauf verzichten, Partnerschaften mit chinesischen Provinzen einzugehen.Dazu sei das Land finanziell nicht in der Lage, sagte Wirtschaftsminister Dreher.Vorstellbar sei eine Kooperation mit einem anderen Bundesland, das bereits eine Partnerschaft nach China aufgebaut habe.Brandenburg hat bereits zweimal vergeblich Anläufe unternommen, solche Partnerschaften mit chinesischen Regionen aufzubauen. Am letzten Tag des Aufenthalts in China besuchte Stolpe die U-Bahn-Linie 1 in der Millionenenmetropole Shanghai, die vom Unternehmen Adtranz, vor allem aus dem Werk in Hennigsdorf geliefert worden ist.Nach den Gesprächen mit dem Shanghaier Oberbürgermeister Xu Kuangdi habe er die Hoffnung, daß Adtranz auch den Zuschlag für die "Metro Drei" (ein Auftrag von 400-Millionen Mark) erhalte.Der Präsident der Shanghai Metro Corp., Shi Lian, gab bei dem Treffen zu verstehen, daß Adtranz dafür noch im Preis nachgeben müsse.Adtranz, bereits heute Marktführer auf dem chinesischen Bahnmarkt, will nach Auskunft des stellvertretenden Geschäftsführers Rolf Eckrodt in China weiter expandieren.Es gebe insgesamt 25 Großstädte, die moderne Nahverkehrssysteme aufbauen müßten.

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