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Brandenburg: Studiengang Kindererziehung

An der Fachhochschule Potsdam werden Führungskräfte für Kitas ausgebildet

Potsdam Mit einem neuen Studiengang an der Fachhochschule Potsdam (FHP) soll langfristig die Qualität der Kita-Erziehung verbessert werden. „Wir müssen etwas tun bei der frühkindlichen Bildung“, sagte Bildungsminister Holger Rupprecht (SPD) am Dienstag. 25 Studierende sollen ab kommendem Wintersemester in „Bildung und Erziehung in der Kindheit“ unterrichtet werden. Ein besonderer Akzent soll dabei auf die Selbstreflexion der Erzieher und die Vermittlung von Managementkompetenzen gelegt werden.

Die Anforderungen an Erzieher und Kitas haben sich nach Rupprechts Worten in den vergangenen Jahren „deutlich verändert“. Kitas hätten mittlerweile einen Bildungsauftrag, der höhere Anforderungen an das Fachpersonal stelle. Zudem würden vom Leitungspersonal auch Managementfähigkeiten verlangt. Daher wende sich der Bachelor-Studiengang in erster Linie an potenzielle Kindergartenleiter und -leiterinnen. Sie sollten dann in ihren Einrichtungen das erworbene Wissen an die Kollegen weitergeben. Auch Ganztagsschulen und Familienbetreuung sind mögliche Einsatzgebiete der Absolventen. Wissenschaftsministerin Johanna Wanka (CDU) sagte, es habe sich gezeigt, wie wichtig der Bereich der Kindererziehung ist. Die verstärkte Förderung von frühkindlicher Bildung ist auch eine der Konsequenzen, die die Kultusminister aus Deutschlands schlechtem Abschneiden bei der Pisa-Studie gezogen haben. Der Studiengang ist bundesweit einer der ersten dieser Art; mit einem vergleichbaren Angebot der Berliner Alice-Salomon-Fachhochschule soll es eine enge Abstimmung geben.

Gefragt sind heute nach Ansicht von der FH-Professorin Christine Ludwig- Körner Erzieherinnen und Erzieher, die über ihr eigenes Handeln reflektieren können und ihre Erkenntnisse auch an die Eltern weitergeben können. Erstmals in Deutschland werde die „menschliche Eignung“ der Studierenden ebenfalls ein Kriterium bei deren Auswahl sein; dazu würden die Bewerber einem speziellen Test unterzogen. Zulassungsvoraussetzungen sind ferner Abitur und Vorpraktika oder Berufspraxis im erzieherischen oder pädagogischen Bereich. Das Studium beginnt jeweils im Herbst, die Regelstudienzeit beträgt sechs Semester.

Der Studiengang soll einen psychoanalytischen Schwerpunkt haben. Eine Besonderheit ist laut Ludwig-Körner auch die enge Zusammenarbeit mit der Universität Potsdam, deren Donzenten für Grundschulpädagogik Lehrveranstaltungen an der Fachhochschule anbieten würden. Für den Studiengang konnte eine zusätzliche Stiftungsprofessur eingeworben werden: Für die Sigmund-Freud-Professur stellt die Hamburger Stiftung zur Förderung von Wissenschaft und Kultur drei Jahre lang je 75000 Euro zur Verfügung. Mittelfristig soll das Studienangebot „Bildung und Erziehung in der Kindheit“ auch als berufsbegleitende Weiterbildung angeboten werden. how/kix/ddp

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