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Autos auf einer Straße in Frankfurt (Oder).

© dpa

Südliches Brandenburg: Meterhohe Schneewehen schließen Autofahrer ein

Heftige Schneefälle und starker Wind haben den Feuerwehren am Donnerstagmorgen im südlichen Brandenburg eine völlig neue Aufgabe beschert: Befreiung von Autofahrern aus meterhohen Schneewehen.

Vor allem im Landkreis Elbe-Elster rund um die Elbestadt Mühlberg hatten sich zahlreiche Fahrzeuge festgefahren. Sogar ein Krankenwagen war im Schnee steckengeblieben. Offensichtlich hatten die Fahrzeugführer die Gefahren unterschätzt. „Solche Bilder kannte man bisher nur aus dem Gebirge“, sagte ein Polizeisprecher. „Kaum jemand kann sich an so hohe Schneewehen im Flachland erinnern.“

Starke Behinderungen gab es sowohl auf der Bundesstraße 167 zwischen Senftenberg und Elsterwerda als auch auf vielen Nebenstraßen. Unfälle mit Blechschäden machten die Wege teilweise komplett dicht, weil die betroffenen Autofahrer lange Zeit und oft vergeblich auf die Polizei warteten. „Priorität haben Unfälle mit verletzten Personen“, hieß es aus dem Lagezentrum. „Erst danach kümmern wir uns um die weniger schlimmen Karambolagen.“

In vielen Orten Südbrandenburgs blieb in den Klassenzimmern so mancher Platz leer. Viele Eltern verzichteten auf die Fahrt zu den Schulen oder kamen erst gar nicht an. Auch Schulbusse hatten mit großen Verspätungen zu kämpfen.

Zahlreiche Brandenburger Autobahnabschnitte verwandelten sich in große Parkplätze. Besonders betroffen war der rund zehn Kilometer lange Abschnitt zwischen Müllrose und der Grenze in Frankfurt (Oder). Dort stauten sich die Lastwagen teilweise auf beiden Spuren. Dieses Bild hatte es seit der Aufhebung der Grenzkontrollen vor sechs Jahren nicht mehr gegeben. Die Ursache war schnell ausgemacht: Auf polnischer Seite kamen die Lkw ins Schlittern. Die Autobahn mündet hier in Richtung Osten auf eine  Landstraße, auf der Lkw immer wieder ins Schlitten gerieten oder sich festgefahren hatten. Offensichtlich sind viele Brummis nach wie vor mit Sommerreifen unterwegs. „90 Prozent der liegen gebliebenen Lastwagen fahren nicht mit Winterreifen“, schätzte die Polizei ein. Auch auf dem nördlichen Berliner Autobahnring hatte zwischen dem Dreieck Havelland und der Ausfahrt Oberkrämer ein umgestürzter Lkw zu kilometerlangen Staus geführt.

Verspätungen gab es im Zugverkehr, vor allem auf den Strecken von Berlin nach Leipzig und nach Cottbus.

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