zum Hauptinhalt

Brandenburg: Tödliche Autobahnen: 57 Menschen starben im Jahr 2001

Große Baustellen auf märkischen Autobahnen sind passé, der Großteil der Arbeiten sei erledigt, sagte gestern Hans-Reinhard Reuter vom Brandenburgischen Autobahnamt in Stolpe. 2002 stehen dem Amt 122 Millionen Euro vom Bund für den Streckenausbau zur Verfügung.

Große Baustellen auf märkischen Autobahnen sind passé, der Großteil der Arbeiten sei erledigt, sagte gestern Hans-Reinhard Reuter vom Brandenburgischen Autobahnamt in Stolpe. 2002 stehen dem Amt 122 Millionen Euro vom Bund für den Streckenausbau zur Verfügung. 2001 waren es 175 Millionen Euro. Die Details:

Bauleistung: Vom 1576 Kilometer langen Autobahnnetz (Richtungskilometer) stammen nur noch 82 Kilometer aus den dreißiger Jahren. Die befinden sich auf den Autobahnen A 13 nach Dresden und A 11 nach Prenzlau. Alle anderen Abschnitte erhielten seit 1990 wenigstens eine provisorische Asphaltdecke.

Unfallschwerpunkte: Nach einer Übersicht des Amtes kamen im Vorjahr 57 Menschen auf Autobahnen ums Leben, drei mehr als 2000. Mit 13 beziehungsweise elf Toten sind die A 2 Berlin-Magdeburg und die A 24 Berlin-Hamburg die gefährlichsten Strecken. Hauptursachen sind Konzentrationsmangel, Übermüdung und Fehler beim Überholen. Anfang der neunziger Jahre, als Mittelleitplanken noch fehlten, starben auf den Brandenburger Holperstrecken im Schnitt 300 Menschen pro Jahr bei Unfällen.

Pannentod: Vier Menschen verloren im Vorjahr ihr Leben außerhalb ihres Fahrzeuges. Sie wurden bei Reparaturen nach einer Panne, beim Gang zu Notrufsäulen oder beim Überqueren der Autobahn erfasst. Mehrere Personen zogen sich in solchen Situationen schwere Verletzungen zu.

Stauschwerpunkte: Wegen Bauarbeiten ist in diesem Jahr mit Behinderungen auf der A 13 Berlin-Dreieck Spreewald (bis 2004) und auf der A 11 Berlin-Dreieck Uckermark (bis 2014) zu rechnen. Vor allem Lastwagen kamen auf diesen Strecken in letzter Zeit oft von der Fahrbahn ab und lösten durch diese Unfälle lange Staus aus.

Spitzenfrequenzen: Die meisten Autos werden in Höhe Michendorf auf dem südlichen Berliner Ring gemessen. Durchschnittlich passieren an einem Tag hier 81 745 Fahrzeuge die Messanlage. Nur die Hälfte davon ist im Vergleich dazu auf der A 13 in Richtung Spreewald-Dreieck unterwegs. Kaum ins Gewicht fällt der Verkehr auf der A 15 in Höhe Forst, wo in 24 Stunden im Schnitt nur 5435 Fahrzeuge gezählt werden. Auf der Berliner Stadtautobahn sind zwischen Funkturm und Innsbrucker Platz täglich 140 000 Autos unterwegs.

Autobahnpolizei: Das Autobahnamt begrüßt die geplante Aufstellung solcher Einheiten. Es verspricht sich von diesen Beamten mehr Professionalität als von Angehörigen der Schutzpolizei, die nur sporadisch auf der Autobahn Streife fahren.

Tempo: Für Testzwecke gilt auf dem Abschnitt zwischen Landesgrenze und Wollin auf der A 2 Tempo 120. Damit will das Autobahnamt die Unfallhäufigkeit mit Strecken ohne Tempolimit vergleichen. Die Behörde wünscht sich mehr Geschwindigkeitskontrollen in Baustellen, schon um die Arbeiter zu schützen. Hier hätten Blitzer mehr Sinn als an ungefährlichen Beschleunigungsstrecken, hieß es. Auch der Sicherheitsabstand zwischen Lastwagen müsse endlich auch in Brandenburg kontrolliert werden.

Privatstrecken: Der Abschnitt zwischen dem Dreieck Schwanebeck auf dem nördlichen Ring bis zur Ausfahrt Neuruppin in Richtung Hamburg wird ab 2004 in privater Regie sechsspurig ausgebaut. Die Betreiber erhalten 50 Prozent der Kosten vom Staat, der Rest soll durch die Lkw-Maut gedeckt werden.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false