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Brandenburg: Umsatz-Garantien für Landärzte

Brandenburg lockt Mediziner

Potsdam. Mit neuen Anreizen sollen jetzt Ärzte nach Brandenburg gelockt werden. Einen entsprechenden MaßnahmenKatalog, der unter anderem Umsatz-Garantien und höhere Wegegelder für ambulante Ärzte in Problemregionen vorsieht, präsentierte am Montag Gesundheitsminister Günter Baaske (SPD) gemeinsam mit der AOK und der Kassenärztlichen Vereinigung. Außerdem soll eine zentrale Ruf-Nummer für Not- und Bereitschaftsdienste eingerichtet werden, so dass Ärzte in der Nacht und an Wochenenden leichter erreicht werden können.

Der Ärztemangel im Land ist akut: In einigen Landkreisen liegt der Versorgungsgrad bereits bei nur 50 Prozent – also bei der Hälfte des Bundesdurchschnitts. Derzeit werden 159 Ärzte gesucht. Zwar gibt es in der Region Berlin-Brandenburg rund 1300 arbeitslose Ärzte, fast alle in der Hauptstadt. Trotzdem ist die Bereitschaft, in der Provinz eine Praxis zu übernehmen, nahe Null. Mit der Vereinbarung soll das Landärzte-Dasein zumindest erträglicher werden. Danach will die AOK zum einen höhere Kilometergelder für Hausbesuche zahlen. Die Kassenärztliche Vereinigung (KV) will zum anderen mit individuell vereinbarten Umsatz-Garantien Hemmschwellen zur Niederlassung in der Provinz abbauen. Das Geld komme aus dem Gesamttopf und werde „innerärztlich umverteilt", so KV-Vertreter Herres. Dass heißt: Die Ärzte im Speckgürtel finanzieren künftig die zusätzlichen Leistungen für ihre Kollegen in den Randregionen mit. Die Kassenärztliche Vereinigung betrete mit der Vereinbarung „Neuland“, betonte Herres. Dies sei aber notwendig, weil sich die Situation ohne den Zuzug neuer Ärzte weiter zu verschärfen droht: 58 Prozent aller Hausärzte in Brandenburg sind älter als 50 Jahre.thm

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