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Brandenburg: Ungemütliche Folgen einer Home-Story

Eigentlich ist es eine Erfolgsgeschichte aus dem aufblühenden Potsdam, die die Zeitschrift „Schöner Wohnen“ in ihrer SeptemberAusgabe präsentierte: Eine junge Familie krempelt die Ärmel hoch, rettet eine der Ruinen in der Potsdamer Altstadt vor dem Verfall, baut sie mit viel Engagement zu einem Schmuckstück aus: So schön, dass das Einrichtungsmagazin das Barockhaus und die 235-Quadratmeter-Wohnung gleich auf sieben Seiten vorstellte. Trotzdem reagiert der Bauherr genervt, wenn man ihn darauf anspricht: Es ist Florian Engels, bislang Sprecher von Arbeits- und Sozialminister Günter Baaske, der jetzt den Vorsitz der Landtagsfraktion übernimmt und Engels als Sprecher mitnehmen will.

Eigentlich ist es eine Erfolgsgeschichte aus dem aufblühenden Potsdam, die die Zeitschrift „Schöner Wohnen“ in ihrer SeptemberAusgabe präsentierte: Eine junge Familie krempelt die Ärmel hoch, rettet eine der Ruinen in der Potsdamer Altstadt vor dem Verfall, baut sie mit viel Engagement zu einem Schmuckstück aus: So schön, dass das Einrichtungsmagazin das Barockhaus und die 235-Quadratmeter-Wohnung gleich auf sieben Seiten vorstellte.

Trotzdem reagiert der Bauherr genervt, wenn man ihn darauf anspricht: Es ist Florian Engels, bislang Sprecher von Arbeits- und Sozialminister Günter Baaske, der jetzt den Vorsitz der Landtagsfraktion übernimmt und Engels als Sprecher mitnehmen will. Dass Engels seine Privat-Welt öffentlich machte, nahm die „Bild“-Zeitung zum Anlass, das für 380 000 Euro sanierte Haus des Sprechers des Sozialministeriums den aktuellen Hartz-IV-Reformen gegenüberzustellen, die Engels im Auftrag Baaskes vermitteln muss.

„Eine Dummheit, mehr nicht“, heißt es zu Engels Home-Story in der SPD-Fraktion. Weggefährten wundern sich, dass ausgerechnet ihm ein solcher „Anfängerfehler“ unterlaufen konnte: Denn Engels gilt als Medienprofi. Er war lange Sprecher von Umweltminister Matthias Platzeck, später von Finanzministerin Dagmar Ziegler, ehe ihn Baaske im vorigen Jahr ins Arbeits- und Sozialministerium holte.

Alles begann mit einem Zufall, sagt Engels. Ein befreundeter Fotograf habe ihn gefragt, ob er die Fotos von Haus und Wohnung „Schöner Wohnen“ anbieten dürfe. Das war Ende letzten Jahres, lange vor Hartz IV. Heute ärgert er sich selbst am meisten, dass er diese Vorlage lieferte. „In diesen Zeiten ist eine solche Veröffentlichung mehr als ungeschickt.“ thm

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