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© dpa

Vattenfall: Protest gegen Kohlekraftwerk

Vattenfall in der Schusslinie: Braunkohle-Gegner haben am Samstag in Jänschwalde demonstriert. Grund für den Aufmarsch ist der geplante Bau neuer Kohlekraftwerke.

Rund 500 Menschen haben am Samstag vor dem Braunkohlekraftwerk in Jänschwalde demonstriert. Die Proteste richteten sich gegen die Pläne des Energiekonzerns Vattenfall zum Aufschluss weiterer Tagebaue in der Lausitz sowie gegen neue Braunkohlekraftwerke. Zu der Veranstaltung hatte die bundesweite Klima-Allianz aufgerufen.

Die aus rund 100 Initiativen bestehende Vereinigung hatte ursprünglich mit bis zu 1000 Teilnehmern gerechnet. Die Protestaktion sollte am Abend mit einem Freiluftgottesdienst und einem Konzert in dem vom Tagebau bedrohten Dorf Kerkwitz enden. Veranstalter René Schuster von der Grünen Liga Brandenburg forderte einen Ausstieg aus der Braunkohle-Nutzung. Er kritisierte, der Braunkohletagebau entvölkere die Region und verhindere "jede weitere Zukunftsfähigkeit".

Keine Alternative zu Braunkohle

Die Landesvorsitzende der brandenburgischen Grünen, Ska Keller, warf der Landesregierung in der Braunkohlepolitik Wortbruch vor. "In den 90er Jahren sollte Horno das letzte Dorf sein, das dem Tagebau weichen muss", sagte sie. Mittlerweile kämen immer mehr Dörfer hinzu. Der Vorsitzende des Vorstandes von Vattenfall Europe Mining & Generation, Reinhardt Hassa, unterstrich, das Unternehmen unterstütze die Forderung der Demonstranten nach mehr Engagement für den Klimaschutz. Allerdings sehe er zur Braunkohlenutzung keine Alternative, da der Energiebedarf weltweit steige. Hassa verwies darauf, dass Braunkohlestrom durch CO2-Abscheidung und -Speicherung klimafreundlicher werde. Mit der Inbetriebnahme der weltweit ersten Pilotanlage auf Braunkohlenbasis in Schwarze Pumpe Anfang September sei hierfür ein "wichtiger Meilenstein" gelegt worden. (eb/ddp)

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