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Brandenburg: Vermarktungsfehler schmälern Obstabsatz

POTSDAM .Ob Äpfel aus Werder, Gurken aus dem Spreewald oder Kartoffeln aus dem Oderbruch - Obst und Gemüse aus Brandenburg liegt noch immer relativ selten in den Regalen Berliner Supermärkte.

POTSDAM .Ob Äpfel aus Werder, Gurken aus dem Spreewald oder Kartoffeln aus dem Oderbruch - Obst und Gemüse aus Brandenburg liegt noch immer relativ selten in den Regalen Berliner Supermärkte.Dabei bescheinigt ihm das brandenburgische Agrarministerium gute Qualität und Frische.Daß sich an diesem Dilemma seit Jahren kaum etwas ändere, liege auch an den märkischen Betrieben.Lokale Egoismen hätten die Bildung starker Vermarktungsorganisationen bislang verhindert."Es fehlt die Einsicht", beklagte Agrarstaatssekretär Hans-Hermann Bentrup am Dienstag.

Einer Schätzungen des Agrarministeriums zufolge hat märkisches Obst und Gemüse in Berlin derzeit einen Marktanteil von 15 Prozent."Dabei könnten wir realistisch einen Anteil von 30 bis 35 Prozent erreichen", sagte Bentrup.Um jedoch vor dem Hintergrund der wachsenden Konzentration im Einzelhandel bei Supermarkt-Ketten gelistet zu werden, müßten die Lieferanten hohe, kontinuierliche Liefermengen und Zeiten garantieren.Einzelnen Agrarbetrieben sei dies kaum möglich.Zudem versuchten holländische und dänische Anbieter derzeit in Berlin, den Markt mit Dumpingpreisen für sich zu sichern, sagte Bentrup.

Zehn regionale brandenburgische Erzeugergemeinschaften (z.B.im Spreewald und in der Werderaner Obstanbau-Gegend) seien zu viele, um adäquat dagegenhalten zu können.Bentrup: "In Nordrhein-Westfalen gibt es zwei Organisationen, die einheimisches Obst und Gemüse gemeinsam vermarkten - der Marktanteil liegt trotz der nahen holländischen Grenze bei 35 Prozent."

In diesem Jahr haben die märkischen Obst- und Gemüsebauern nach Angaben Bentrups bei Kohlrabi, Blumenkohl, Erbsen und Möhren eine gute Ernte eingefahren - fünf bis zehn Prozent über den 97er Erträgen.Bei Spargel habe es mit 3,9 Tonnen je Hektar das beste Ergebnis seit Jahren gegeben, sagte Bentrup.Auch bei märkischen Erdbeeren zeichne sich mit 4,2 Tonnen je Hektar ein "Traumergebnis" ab, das um 36 Prozent über der Ernte im Vorjahr liege.

Im Gegensatz zum Gemüseanbau, der teilweise von der anhaltend feuchten Witterung profitiert, schließt Bentrup Ernteeinbußen von bis zu 20 Prozent wegen der Dauernässe nicht aus.Die starken Niederschläge der letzten Wochen erschwerten die Bergung der Ernte.Bereits jetzt sei der Feuchtigkeitsgehalt bei geernteter Gerste und Raps sehr hoch, brächen zunehmend Ähren ab.Die nötige Trocknung verursacht zusätzliche Kosten.

Unterm Strich müssen sich Brandenburgs Bauern in diesem Jahr mit geringeren Einnahmen begnügen, trotz der jährlich von Brüssel garantierten 500 Millionen Mark Subventionen: Denn die vom Weltmarkt bestimmten Getreidepreise sind rückläufig.Nach Angaben Bentrups gibt es in Brandenburg rund eine Million Hektar Ackerfläche und 300 000 Hektar Futterland.1999 müßten etwa 160 000 Hektar für die reguläre landwirtschaftliche Nutzung stillgelegt werden.Dann dürften auf diesen Flächen nur noch nachwachsende Rohstoffe wie Hanf oder Raps für technische Öle angebaut werden.

ACHTUNG

Der Deutsche Wetterdienst bat uns folgende Suchmeldung zu veröffentlichen.Gesucht wird Frau Ursula Keller.Nähere Informationen gibt es unter http:// www.dwd.de/general/dkeller.html .

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