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Brandenburg: Vermisstes Gemälde zurück im Neuen Palais

„Mars und Venus“ können jetzt dank einer Spende wieder besichtigt werden

Gut 3000 Kunstwerke, die durch Kriegswirren vermisst werden, umfasst der Verlustkatalog 2004 der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg. Fünf Gemälde konnten seit der Veröffentlichung des Kataloges an die Stiftung zurückgegeben werden – und nun ist ein weiteres verloren geglaubtes wieder aufgetaucht: das frühbarocke Gemälde „Mars und Venus in der Schmiede des Vulkan“, das von 1771 bis 1942, mit kurzen Unterbrechungen, im Neuen Palais hing. Friedrich der Große erwarb es einst aus der bedeutenden Sammlung des Amsterdamer Kunsthändlers Gerrit Braamkamp. Im Jahre 1942 wurde das 61 mal 44 Zentimeter große Gemälde wegen drohender Luftangriffe nach Rheinsberg ausgelagert. In dem Knobelsdorff-Schloss am Grienericksee sollten die meisten Kunstschätze aus den Potsdamer Schlössern vor Kriegseinwirkungen geschützt werden, auch „Mars und Venus“. Seit 1945 galt es allerdings als vermisst. 55 Jahre später tauchte es im Londoner Kunsthandel wieder auf und konnte als das verschollene Gemälde aus Rheinsberg identifiziert werden.

2001 fand eine Versteigerung des Bildes im Kunsthaus Sotheby’s statt. Für 150 000 Euro ging es an einen englischen Kunsthändler, der es der Schlösserstiftung zur Verfügung stellte. Künftig kann man es im Schreibkabinett im Oberen Fürstenquartier des Neuen Palais besichtigen. Das Gemälde, Anfang des 17. Jahrhunderts entstanden, ist eine Gemeinschaftsarbeit des Künstlers Hans Rottenhammer sowie des Flamen Jan Breughel d.Ä. Auch Rottenhammers Schüler Hendrick van Balen wird als weiterer Maler in Erwägung gezogen.

Klaus Büstrin

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