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Verstecktes Mädchen: Lübbenow: Jennifer könnte ins Elternhaus zurückkehren

Das lange versteckt gehaltene behinderte Mädchen aus Lübbenow vermisst in der Kinderklinik ihre bis vor zwei Wochen einzigen Bezugspersonen. Eine Rückkehr der 13-Jährigen zu ihrer Familie ist im Gespräch.

Lübbenow – Der Fall des jahrelang von ihren Eltern vor der Öffentlichkeit versteckten Mädchens Jennifer aus Lübbenow in der Uckermark könnte eine überraschende Wende nehmen. Möglicherweise wird die 13-Jährige bald zu ihrer Familie zurückkehren. Zunächst würden die Umstände im Elternhaus eingehend geprüft, hieß es von der zuständigen Verwaltung des Landkreises. Sie bestätigte, dass die Eltern ihre geistig und körperlich behinderte Tochter regelmäßig in der Klinik besuchen dürften.

Offenbar vermisst das Mädchen ihre bis vor zwei Wochen einzigen Bezugspersonen. Wie berichtet, hatte am 15. Juli eine Mitarbeiterin des Jugendamtes in Begleitung von Polizisten das Haus am Rande des kleinen Lübbenow aufgesucht. Vorausgegangen war eine anonyme Anzeige, wonach die Eltern ein Kind verstecken würden. Das Jugendamt ordnete die Überstellung des Kindes in die Kinderklinik Eberswalde an, wo es betreut wird.

Umgehend nahm die Staatsanwaltschaft Neuruppin Ermittlungen wegen des Verdachts der Verletzung der Fürsorgepflicht gegen die Eltern auf. Das Kind sei in einem „verwahrlosten Zustand“ aufgefunden worden, hieß es. Die elf- und 16-jährigen Geschwister von Jennifer befinden sich dagegen weiterhin bei ihren Eltern. Aus Furcht vor der Belagerung durch die Medien hat sich die Familie an einen anderen Ort geflüchtet.

Das Kind hat in seinem Leben nie einen Arzt gesehen. Jedenfalls fand die zuständige Kreisverwaltung keine Hinweise darauf. Vor neun Jahren war die Familie aus Berlin in die Abgeschiedenheit der Uckermark gezogen. Wie Dorfbewohner berichteten, hatte sich die Familie weitgehend isoliert vom übrigen Leben gehalten. Einige Personen wollten aber in den vergangenen Jahren ein Mädchen am Fenster des Hauses gesehen haben. Niemand fragte jedoch ernsthaft nach. Jetzt soll Jennifer nach der Klinikentlassung in einem Therapiezentrum für Behinderte betreut werden. Ste.

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