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Brandenburg: Warm und diskret: Was der Ring war

Der Vollring ist vor allem eines: verklärte Erinnerung. Aus Sicht des Fahrgastes wie auch der S-Bahn hat der Vollring keine Vorteile, eher Nachteile.

Der Vollring ist vor allem eines: verklärte Erinnerung. Aus Sicht des Fahrgastes wie auch der S-Bahn hat der Vollring keine Vorteile, eher Nachteile. Kein Fahrgast will freiwillig einmal oder gar mehrmals im Kreis fahren. Früher war das anders: Da waren es junge Liebespaare, die unbeobachtet von den Eltern stundenlang in Ruhe knutschen wollten. Doch diese Zeiten sind vorbei, geknutscht wird heute überall. Dann gab es früher noch die Studenten und Schüler, die in Zeiten der Kohlenknappheit lieber in der warmen S-Bahn ihre Hausaufgaben machten – auch das ist vorbei. Ohnehin gab es den Vollring nur zwischen 1944 und 1961. Vor 1944 starteten und endeten die Züge in der Spitzkehre am Potsdamer Ringbahnhof, dort konnten Verspätungen ausgeglichen werden. Erst nach dessen Zerstörung im Krieg erfand die Reichsbahn den „Vollring“. Er führte bis 1961 im Kreis herum – bis die DDR ihre Mauer baute und es plötzlich zwei Ringhälften gab.

Früher brauchten die Züge für einen Vollkreis 70 Minuten, sieben Minuten wurden vertrödelt. Das will die S-Bahn ihren Kunden nicht mehr zumuten. Mit der reinen Fahrzeit von 63 Minuten jedoch lässt sich kein Taktfahrplan konstruieren. Ha

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