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Brandenburg: Wechselt Bauminister Meyer nach Berlin?

Spekulationen um die Nachfolge von Kurt Bodewig – bisher schickte der Kanzler kein Signal nach Potsdam

Von Michael Mara

Potsdam. In Brandenburgs SPD-Spitze gilt es als „unwahrscheinlich“, dass Bundeskanzler Gerhard Schröder Brandenburgs Bauminister Hartmut Meyer ins Bundeskabinett holt. Agenturen hatten am Wochenende unter Hinweis auf eine Brandenburger Zeitung berichtet, dass der 59-Jährige „als künftiger Bundesminister im Gespräch“ sei. In Parteikreisen hieß es am Sonntag, Meyers Name sei vom Chef der Brandenburger SPD-Bundestagsgruppe Peter Danckert als Alternative zum jetzigen Amtsinhaber Kurt Bodewig und zum Leipziger Oberbürgermeister Wolfgang Tiefensee „lanciert“ worden. Es gebe „aber bisher keine Signale, dass Schröder darauf eingehen könnte“. Regierungs- und Parteichef Matthias Platzeck reagierte im ORB zurückhaltend auf die Spekulationen. Danckert bestätigte auf Anfrage, dass er Meyer ins Gespräch gebracht habe. Er sei der dienstälteste Verkehrs- und Bauminister und unbestritten ein kompetenter Fachmann, der sich großes Ansehen erworben habe. Ihm sei es darum gegangen, deutlich zu machen, „dass wir im Osten fachlich versierte Politiker anzubieten haben“, so Danckert. Man sei nicht auf ein oder zwei Namen angewiesen, „die derzeit genannt werden“. Meyer (Foto: ddp) wolle sich zu den Spekulationen nicht äußern. Angeblich soll er nicht abgeneigt sein, nach Berlin zu wechseln. In Potsdamer Regierungskreisen hieß es, dass der Bauingenieur im kommenden Jahr mit 60 „aufhören“ wollte. Platzeck habe ihn jedoch gebeten, bis zur Landtagswahl 2004 weiterzumachen. Durch die öffentliche Debatte sei er als möglicher Kandidat „sowieso verbrannt“, meinten SPD-Politiker. Manfred Stolpe hatte Danckerts Vorstoß unterstützt und erklärt, Meyer gehöre „ganz sicher“ in den Kreis der kompetentesten Leute aus dem Osten, die aufgrund ihrer langjährigen Erfahrung „bei den anstehenden Personalentscheidungen in Berlin in Frage“ kämen. Danckert verlangte gestern, dass der Osten bei der Regierungsbildung „mit mindestens zwei, besser drei Ministerien“ berücksichtigt werden müsste. Die Ost-SPD stelle 55 Abgeordnete, soviel wie die Grünen, die drei Ministerien hätten und ein viertes beanspruchten. SPD-Fraktionschef Gunter Fritsch forderte Schröder auf, „mit der Regierungsbildung deutlich zu machen, wo die Wahl gewonnen wurde“.

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