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Brandenburg: Wie Idealisten die Dorfkirche von Schönfeld retteten

Man nehme ein Feuerwehrfest und 200 Meter marode Kirchhofsmauer. Man nehme außerdem einen tüchtigen Amtsdirektor und ein paar Leute, die etwas vom Bauen verstehen.

Man nehme ein Feuerwehrfest und 200 Meter marode Kirchhofsmauer. Man nehme außerdem einen tüchtigen Amtsdirektor und ein paar Leute, die etwas vom Bauen verstehen. Heraus kommt im besten Fall eine sanierte Kirche. So wie in Schönfeld, zwischen Bernau und Werneuchen, wo heute um 14 Uhr mit einem Gottesdienst die Instandsetzung der Dorfkirche gefeiert wird. "Die Friedhofsmauer sah ziemlich übel aus", erinnert sich der Bühnenbildner und Maler Hansjoachim Hölzel.

Es war im Jahr 2000, als Amtsdirektor Walter Grabsch das Feuerwehrfest nebenan besuchte und dabei fand, dass die Kirchhofsmauer so nicht bleiben könne. Also organisierte der Amtsdirektor eine ABM, um die Mauer auszubessern. Nach getaner Arbeit befanden die Beteiligten, dass man nun auch noch die Kirche in Ordnung bringen sollte. Das halbe Kirchenschiff war im Krieg zerstört worden und stand nun als Ruine auf der Wiese - jenseits einer provisorischen Zwischenwand. Der Amtsdirektor beriet mit Hölzel, wie der Kirche zu helfen sei. Hölzel machte sich ans Werk und entwarf ehrenamtlich ein Konzept. Die Denkmalbehörden waren begeistert, der Amtsdirektor organisierte wieder eine ABM, beauftragte einen Ingenieur, und im März begannen sechs Arbeitslose ihr Werk. Ein Maurer entpuppte sich dabei als brillanter Tischler. Er zimmerte die neue Kanzel. Landesvater und Finanzministerin trieben Geld auf für Lampen und weiteres Inventar; der Dorfschlosser reparierte gratis die Tore.

Jetzt ist alles fertig, die Leute im Dorf sind glücklich, und alle Beteiligten sagen: "Schade, dass es so schnell vorbei war."

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