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Brandenburg: Wieder Rinder ohne BSE-Test geschlachtet

Polizei ermittelt gegen Bauern aus der Uckermark

Prenzlau. Der Mann wollte Geld sparen – doch nun muss er für seine Machenschaften wohl teuer bezahlen: Das Landeskriminalamt (LKA) ermittelt gegen den Inhaber eines Hofes in der östlichen Uckermark, der Rinder geschlachtet und Fleisch verkauft hat, ohne die gesetzlich vorgeschriebenen BSETests machen zu lassen. Da es sich um ein laufendes Verfahren handele, könne sie den Namen der Fleischerei mit angeschlossenem Schlachthof nicht nennen, sagte die Sprecherin des LKA in Potsdam, Bärbel Cotte-Weiß. Das Gesundheits- und Veterinäramt Prenzlau kündigte an, als Reaktion auf den aktuellen Fall sollten jetzt alle für das Veterinäramt tätigen Tierärzte in Hinblick auf solche illegalen Schlachtungen geschult werden. Die Veterinäre sollen Landwirte künftig genauer über geplante Schlachtungen befragen und sie erneut über Risiken durch BSE-erkrankte Tiere aufklären.

Eigentlich sind Schlachtbetriebe per Gesetz verpflichtet, einen Veterinär zu rufen, wann immer sie ein Rind schlachten. Er nimmt dann eine Gehirnprobe und schickt sie zur Untersuchung weiter ins Labor. Die Gebühr, die der Bauer dafür zahlen muss, beträgt acht Euro. Alle Daten über Schlachtrinder und die BSE-Tests in Deutschland werden automatisch bei der „Herkunftsinformationsdatenbank“ in München archiviert, sagte Reiner Hampke, Leiter des Gesundheits- und Veterinäramtes in Prenzlau. Beim Datenabgleich sei aufgefallen, dass der Landwirt zwar geschlachtet, aber nicht getestet hat, sagte Reiner Hampke. Wenn solche Unregelmäßigkeiten nur kleinere Mengen Fleisch betreffen, gibt es eine Ordnungswidrigkeitenanzeige.

Bei dem Hof in der Uckermark handele es sich allerdings um einen größeren Schlachtbetrieb“, sagt Hampke, „deswegen haben wir das Landeskriminalamt eingeschaltet“. Nach Auskunft des LKA soll der Mann, gegen den ermittelt wird, zwischen 2001 und 2003 illegal geschlachtet haben. „Es gibt Vermutungen, dass auch weitere Landwirte sich aus Gründen der Kostenersparnis um die Tests herummogeln wollen“, sagte Hampke.

Wie berichtet, wurde jüngst ein ähnlicher Fall aus Märkisch-Oderland bekannt. Ein Mann aus Steintoch soll 200 Rinder ohne Test getötet und verkauft haben. Fleisch von Tieren mit der Hirnkrankheit BSE steht im Verdacht, eine neue tödliche Variante der Creutzfeldt-Jakob-Krankheit auf den Menschen zu übertragen. kög

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