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Wirtschaftskrise: Trotz Krise: Ferienhäuser werden gebaut

Investor hält an Projekt bei Tropical Islands fest

Aufatmen in der Region wie in der Regierung: Die Ferienhäuser im Umfeld von Tropical Islands, dem größten Freizeitpark Brandenburgs, sollen wie geplant gebaut werden. Wirtschaftsminister Ulrich Junghanns (CDU) sagte am Montag, in einem am Morgen eingegangenen Schreiben habe die dänische Eske-Gruppe schriftlich versichert, ihre Ferienhaus-Projekte um Tropical Island und in der Lausitzer Seenplatte weiterzuverfolgen. Um die zur Tropenwelt umgebaute frühere Zeppelinhalle mit Weltrekordmaßen bei Brand im Kreis Dahme-Spreewald sollen nach dem 2008 vorgestellten Projekt rund 2000 Ferienhäuser für 650 Millionen Euro errichtet werden. Dies soll auch dem noch rote Zahlen schreibenden Tropical Island die dringend benötigten Gäste sichern.

Befürchtungen vor einem Aus für das ehrgeizige Ferienhaus-Projekt waren zuletzt wegen wirtschaftlicher Schwierigkeiten der Eske-Group gewachsen: Nach der Insolvenz eines ihrer Hauptfinanziers hat das dänische Unternehmen in Brandenburg bereits sein Projekt in Zehdenick gestoppt, wo nördlich von Berlin für 150 Millionen Euro rund 600 Ferienhäuser entstehen sollten. In dem Schreiben an Junghanns informiert Eske, dass das Zehdenicker Vorhaben "auf unbestimmte Zeit" verschoben ist. Der Ferienhaus-Park um Tropical Islands soll dagegen kommen. Allerdings wird in Potsdam nicht ausgeschlossen, dass die Eske-Pläne verkleinert oder der Zeitplan gestreckt wird. Die ersten 200 Häuser sollten eigentlich schon Anfang 2010 stehen. Junghanns deutete an, dass Grundstückskäufe durch den Investor derzeit stocken. Zugleich lehnte der Wirtschaftsminister eine neue Debatte über Staatshilfen für Tropical Islands ab. "Das wäre das völlig falsche Signal."

Aber nicht nur in der Ferienhaus- und Tourismusbranche hat die Krise Brandenburgs Wirtschaft jetzt erwischt. Laut Junghanns haben bereits sechzig Firmen Interesse an dem 400 Millionen Euro teuren Hilfspaket des Landes gezeigt, das im November 2008 mit der Investitionsbank des Landes Brandenburg (ILB) aufgelegt wurde. Es setzt auf Überbrückungshilfen und Sonderkredite für in Not geratene Firmen. Mit 21 Unternehmen liefen bereits Verhandlungen für Hilfen, die jeweils auf die konkreten Schwierigkeiten zugeschnitten würden, sagte Junghanns. "Ohne die Hausbanken geht nichts. Und es geht immer um Hilfe zur Selbsthilfe." Die von der Finanz- und Wirtschaftskrise betroffenen Unternehmen mit einem Jahresumsatz zwischen 500.000 bis 40 Millionen Euro stammen Junghanns zufolge aus den Branchen Textil, Metallbau, Maschinenbau, Holz, Kunststoff/Chemie, Bauwirtschaft, Ernährungswirtschaft und Automobilzulieferung.

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