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Brandenburg: Zwei Zollfahnder rasten bei Einsatzfahrt in den Tod

Mit BMW bei hohem Tempo gegen Baum geprallt

Kreuzbruch/Frankfurt (Oder). Zwei Fahndungsbeamte des Zolls sind bei einem Verkehrsunfall ums Leben gekommen. Die beiden Beamten rasten auf dem Weg zu einer Einsatzfahrt auf der Landstraße zwischen Liebenwalde und dem brandenburgischen Zehlendorf mit hoher Geschwindigkeit gegen mehrere Bäume. Die beiden jungen Beamten waren sofort tot. Der Unfall geschah schon in der Nacht zu Montag, wurde jedoch erst jetzt bekannt. Die Zentrale hatte die beiden mit dem zivilen 3er-BMW zu einem Einsatz gegen Zigarettenschmuggler gerufen. Auf dem Oder-Havel-Kanal sollte ein polnisches Schubschiff gestoppt werden, dass mehrere hunderttausend Zigaretten an Bord hatte, die nach Deutschland geschmuggelt werden sollten. Die beiden Zivilfahnder gehörten zur Spezialtruppe „Observationseinheit Zoll“ (OEZ). „Es war dunkel, diesig und rutschig“, sagte der Leiter des Zollfahndungsamtes, Thomas Schmidt, gestern dem Tagesspiegel. Da die Unfallstelle kurz hinter Kreuzbruch im Wald liegt, lag glitschiges Laub auf dem Asphalt. Die beiden Beamten waren nicht auf einer Verfolgungsfahrt, noch wurden sie verfolgt, betonte Schmidt. Sie hatten sogar eine bessere Fahrausbildung als normale Streifenpolizisten, „das war Schicksal“. Da der BMW „kein alter Schlorren“ war, glaubt Schmidt auch nicht an technische Mängel. Um dies jedoch sicher ausschließen zu können, wurde vom Zoll ein technisches Gutachten in Auftrag gegeben, dessen Ergebnis jedoch noch nicht vorliegt. Einen so genannten Unfall-Datenschreiber haben die Einsatzfahrzeuge des Zolls nicht an Bord. Ein UDS wurde nach dem tragischen Unfall auf der Schlossbrücke im März 1993 mittlerweile in fast alle Berliner Polizeiautos eingebaut. Bei dem Unfall starben damals zwei kleine Kinder, als eine schleudernde Funkstreife in eine Menschenmenge auf dem Gehweg raste. Der VW-Bus war bei Tempo 80 bis 100 auf Rollsplit ins Schleudern gekommen. Die danach durchgeführten Tests ergaben, dass Polizisten mit UDS deutlich weniger riskant fahren.

Zwei Tote an der Grenze

Bei einem weiteren Verkehrsunfall starben am Freitag am Autobahnübergang Frankfurt zwei Menschen. Ein Kleintransporter fuhr auf einen vor der Zollkontrolle an der polnischen Grenze wartenden Lastzug auf. Bei der Alarmierung der Polizei war zunächst nur von einem Opfer die Rede gewesen, der zweite Tote wurde erst bei der Bergung des Transporters entdeckt. Da sich Unfallort und Abfertigungsanlage östlich der Grenze befinden, untersuchen die polnischen Behörden die Ursache.

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