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Computerfrage: Vorsicht, Support-Betrugsmasche!

Derzeit häufen sich Anrufe von Betrügern, die als angebliche Mitarbeiter des Microsoft-Supportteams bei PC-Problemen helfen zu wollen. Unser Windows-Experte Reinhold Scheck sagt, wie man sich verhalten soll.

Bei mir hat in englischer Sprache ein angeblicher Mitarbeiter des Microsoft-Supports angerufen und Hilfe bei der Lösung eines PC-Problems angeboten. Ich habe aufgelegt. Das ist doch eine Betrugsmasche, oder?

Gut, dass Sie aufgelegt haben. Das ist die richtige Reaktion bei solchen Anrufen. Gegenwärtig häufen sich in Berlin und anderenorts wieder Anrufe Englisch sprechender Krimineller, die mit dem sogenannten Microsoft Phone Scam ihr Unwesen treiben. Dabei meldet sich der Anrufer als Mitarbeiter eines Microsoft-Supportteams und berichtet, man habe auf dem Computer des Angerufenen ein Windows-Problem entdeckt, das man nun gemeinsam per Telefon lösen könne. Anfällig sind deshalb auch die sonst recht vorsichtigen und sicherheitsbewussten Windows-Nutzer, die sich bei Microsoft haben registrieren lassen. Der Anrufer versucht beispielsweise – und das mit einem gehörigen Potenzial gut durchdachter Tricks – Ihr Vertrauen zu erlangen, um Sie dann zum Download und zur Installation einer kostenpflichtigen Reparatursoftware zu überreden, bei der es sich um Schadsoftware handeln kann. Zudem werden die Angerufenen auf verseuchte Internetseiten gelockt oder es wird versucht, an Bank- und Kontodaten zu gelangen oder per „Remoteunterstützung“ die Steuerung des Computers zu übernehmen. Es gibt, sehr vereinzelt und nur ausnahmsweise, tatsächlich Fälle, bei denen ein Microsoft-Service – ohne vorherige Anfrage – bei registrierten Kunden wegen eines dringenden Problems anruft. Dann ist aber immer eine Authentifizierung des Anrufers und der Kundenbeziehung möglich und es wird bei dem Gespräch mit Sicherheit niemals um irgendwelche Leistungen gehen, die kostenpflichtig sind oder bei denen Sie persönliche Daten herausgeben sollen. Wenn Sie also einen solchen Anruf erhalten, sollten Sie ihn spätestens dann beenden, wenn auf Ihre Einstiegsfrage nach möglichen Kosten ausweichend oder mit Ja geantwortet wird. Besser aber ist ohnehin, Sie lassen sich auf gar nichts ein und legen sofort auf, wenn der Anrufer nicht von vornherein und nachprüfbar klar machen kann, dass sein Anruf „echt“ ist.

Sollten Sie sich auf ein betrügerisches Gespräch eingelassen haben und Anleitungen des „Helfers“ gefolgt sein, ist eine sehr sorgfältige, möglicherweise auch fachmännische Untersuchung Ihres Computers auf Viren oder Schadsoftware erforderlich. Weiterhin sollten Sie sofort alle Zugangspasswörter – Windows-System, E-Mail, Bankdaten, Kundendaten, Kreditkarten – auswechseln. Foto: Heinrich

– Haben Sie auch eine Frage?

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E-Mail: computer@tagesspiegel.de

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