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iPad

© dpa

Gadgets: In neuer Verbundenheit

Trends von der Cebit 2010: 3-D-Fernseher, netzbasierte Web-Applikationen und schicke Tablet-PCs.

Die Weltwirtschaftskrise macht auch vor der Cebit nicht Halt. Im Vorjahr war die Zahl der Aussteller um ein Viertel auf 4300 gesunken. Das Niveau von 2009 soll laut Messesprecher Hartwig von Saß aber immerhin gehalten werden. Auffällig ist jedoch, dass dieses Jahr viele Buchungen außergewöhnlich spät eintrudelten. „Das erinnert schon fast an Last-Minute-Buchungen im Sommer auf dem Flughafen“, so von Saß. Nichtsdestotrotz laufen die Vorbereitungen für die immer noch wichtigste IT-Messe der Welt, die am Mittwoch startet, auf Hochtouren.

Einer der Haupttrends dieses Jahres: 3-D-Fernseher. James Cameron hat es mit seinem Science-Fiction-Epos „Avatar“ vorgemacht, nun soll nach dem Erfolg von HD-Filmen – Blu-ray und HD-TVs sei Dank – auf breiter Basis der Sprung in die dritte Dimension folgen. Nahezu alle namhaften Hersteller bringen 2010 mindestens einen 3-D-Fernseher auf den Markt, etwa Sony mit seinem neuen Spitzenmodell „Bravia LX900“, Toshiba mit dem ähnlich klingenden „ZX900“ oder Samsung mit dem „LED TV 9000“ (die Preise sind noch unbekannt).

Technisch unterscheiden sich die mit ultraflachen Bildschirmen ausgestatteten Geräte kaum. Display-Größen von 40 bis 60 Zoll, flimmerfreie 120-Hertz-Technik (bei Samsung und Sony sogar 240 Hz) und Full HD sind ebenso Standard wie der Genuss von räumlichen 3-D-Effekten per optional erhältlicher Shutter-Brille. Erste vollwertige 3D-Blu-rays wie Disneys „Monster vs. Aliens“ sind bereits angekündigt, weitere Filme sollen folgen. Bis sich echtes 3-D-Fernsehen in Deutschland durchsetzt, dürfte allerdings noch viel Zeit vergehen, stellen hier zu Lande die ersten Sender doch gerade erst auf hochauflösendes Fernsehen um. Damit 3-D aber auch mit 2-D-Quellen funktioniert, bauen die Fernsehhersteller Konverter in ihre TV-Geräte ein, die mit Licht, bewegten Objekten und stürzenden Linien einen mal mehr, mal weniger beeindruckenden 3-D-Effekt auf den Bildschirm zaubern.

Passend zum Motto der diesjährigen Cebit – „Connected Worlds“ – zeichnet sich ein weiterer wichtiger Trend ab: die sogenannten Cloud-Apps. Ob Microsoft mit „Office 2010 Web-App“ (gratis), Google mit dem Betriebssystem „Chrome OS“ (Preis noch unbekannt) oder Norton mit seiner Schutzsoftware „Internet Security 2010“ (zirka 40 Euro) – viele Hersteller bieten künftig ihre Programme parallel zur Offline-Variante als netzbasierte Dienste an. Die Anwendungen sind also nicht mehr lokal auf der Festplatte gespeichert, sondern liegen stets im Internet.

Der Vorteil liegt auf der Hand: Der User kann von überall aus auf die Daten zugreifen. Zudem profitieren Cloud-Anwender von der hohen Rechenleistung der Hersteller-Serverparks. Cloud-basierte PC-Spiele etwa laufen problemlos auf schwächeren Notebooks. Aber auch sonstige Software wie Antivirenprogramme wird durch das „Software-as-a -Service“-Konzept aufgewertet. Die Anbieter können ihre Programme stets auf den neuesten Stand bringen und frische Funktionen integrieren, die dem Anwender sofort zur Verfügung stehen.

Trend Nummer drei auf der Computermesse: Superleichte, handliche und cool designte PC-Tablets, auch „Slates“ (zu deutsch: „Schiefertafel“) genannt. Ob Internet, E-Book, oder Film – Unterhaltung für unterwegs oder auf der heimischen Couch ist garantiert. Bedient werden die Techniktafeln per Touchscreen, das Schreiben von Texten erfolgt über ein im Display eingeblendeten Tastenfeld. Auf eine Tastatur muss bei Produkten wie Apples iPad oder dem HP Slate von Microsoft/Hewlett-Packard gänzlich verzichtet werden.

Vor allem das iPad dürfte zu einer beliebten Entertainmentmaschine avancieren. Via iTunes-Store lädt sich der Nutzer HD-Filme, Spiele, Zeitungen, Musik oder Bücher herunter. Per WLAN oder UMTS findet das iPad den Weg ins Internet. Die Preise des Hightech-Spielzeugs variieren noch je nach Modell von 540 bis 870 Euro.

Natürlich wird es auf der Cebit noch viel mehr zu sehen geben. Angefangen bei noch handlicheren und leichteren Netbooks mit um 180 Grad drehbaren und teilweise abnehmbaren Displays („Netvertibles“), die als eigenständige Tablets arbeiten (Asus EEE PC T91MT, rund 500 Euro), über neue Internetrouter mit verbesserter Geschwindigkeit und UMTS-Internet (AVM Fritzbox 6360, noch kein Preis) bis hin zu etlichen neuen Multimedia-Handys wie dem iPhone 4 (noch kein Preis), das im Juni 2010 erscheinen soll, reicht das Ausstellerrepertoire.

Und auch das E-Book ist weiter auf dem Vormarsch. Geräte wie das Kindle DX von Amazon oder die Sony-Reader PRS300 (zirka 180 Euro) und PRS600 (zirka 300 Euro) eignen sich prima für technikaffine Leseratten, die unterwegs Zeitungen, Zeitschriften und Romane schmökern wollen.

Mehr zum Thema und Ticketbestellung: www.cebit.de

Benedikt Plass-Fleßenkämper

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