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Jürgen Klopps neue Mannschaft, der FC Liverpool, gehört zur Auswahl der Fußball-Simulation „Fifa“.

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Kindersoftwarepreis "Tommi": Beste Spiele für PC, Konsole und App ausgezeichnet

Welche PC- und Video-Games sind für Kinder geeignet? Vor dieser Frage stehen viele Eltern. In Frankfurt wurden jetzt die „Tommi“-Preise vergeben - nicht nur für Software-, sondern auch für Elektronisches Spielzeug.

Videospiele für Computer und TV-Konsolen wie Playstation oder Xbox haben nicht den besten Ruf. Dabei sind es längst nicht nur die Ego-Shooter ohne Jugendfreigabe, die wirtschaftlich erfolgreich sind. Die Fußball-Simulation „Fifa 16“ verkaufte sich im September über alle Plattformen gerechnet eine halbe Million Mal, wie der Bundesverband Interaktive Unterhaltungssoftware gerade mitteilte.

Der hinter „Fifa 16“ stehende Publisher Electronic Arts kann sich aber auch noch aus einem anderen Grund freuen. Am Freitag wurden auf der Frankfurter Buchmesse die Gewinner des Deutschen Kindersoftwarepreises „Tommi“ vergeben. Das Besondere an dem Preis ist, dass nach einer Vorauswahl durch eine Fachjury aus Medienpädagogen und Journalisten - an der auch der Tagesspiegel beteiligt war - die Kinder die letztendliche Entscheidung darüber treffen, welche Produkte ihnen am besten gefallen. Die zentrale Voraussetzung ist, dass die Titel für Kinder im Alter von sechs bis 13 Jahren geeignet sind. In der Kategorie PC-Spiele war dies unter anderem das Fußball-Spiel „Fifa“, das EA in der Vorjahresversion eingereicht hatte und das in dieser Kategorie den zweiten Platz belegte. „Das Spiel gewinnt den Tommi 2015, weil es reale Fußballstars aus der echten Bundesliga hat und wir mit ihnen unsere eigene Mannschaft so zusammenstellen können“, urteilte die Kinderjury.

Der ersten Preis in der PC-Kategorie geht hingegen an die „Sims 4“-Erweiterung „An die Arbeit“. „Das Spiel ist sehr kreativ und lässt uns viele Freiheiten. Es zeigt auch, dass unsere Entscheidungen immer auch Folgen hatten“, stellte die Kinderjury fest. In diesem Jahr hatten sich rund 3600 Kinder in über 20 öffentlichen Bibliotheken am Testen und Werten der Spiele beteiligt.

Ebenfalls beinahe immer eine Empfehlung – und darum geht es am Ende bei dem vom Berliner Büro für Kindermedien Feibel und dem Family Media Verlag veranstalteten Preis – sind die „drei ???“. In diesem Jahr gewinnt der Kids-Titel „Jagd auf das Phantom“ einen „Tommi“.

Der "Tommi", mehr als nur ein Softwarepreis

Die Bezeichnung Kindersoftwarepreis für den „Tommi“ ist inzwischen allerdings nicht mehr ganz richtig. Weil es seit einigen Jahren immer mehr elektronisches Spielzeug gibt, wurde dafür eine eigene Kategorie geschaffen. Besonders beeindruckt hat sowohl die Fachjury als auch die Kinderjury ein kleiner weißer Roboter namens MiP, der über eine Smartphone-App gesteuert werden kann. Wie ein Segway-Roller balanciert der MiP auf zwei Rädern, reagiert auf Anweisungen und kann in gewissem Umfang auch programmiert werden.

Den zweiten Preis in dieser Kategorie erhielt das Autorennspiel „Anki Overdrive“, das einerseits eine Art Carrera-Bahn ist, andererseits mit dem Smartphone so ähnlich wie ein Videospiel gesteuert werden kann. Der dritte Preis geht an das speziell auf die Bedürfnisse von Kindern ausgerichtete Windows-Tablet namens „Kurio Smart“.

„Ein Alltag mit digitalen Medien ist heute für viele Kinder ganz selbstverständlich. Sie sind häufig Expertinnen und Experten im Umgang mit Tablets oder Smartphones“, sagt die Familienministerin und „Tommi“-Schirmherrin Manuela Schwesig. In der Kategorie Apps haben sich die Kinder-Experten für die Pferdespiel-App „Pony Style Box“ auf dem ersten und die MausApp des WDR auf dem dritten Platz entschieden. Die wohl ungewöhnlichste Heldentruppe der jüngeren Spielegeschichte bietet aber das Mobile Game „The Unstoppables“ mit einem blinden Mädchen und einem Rollstuhlfahrer, mit denen die Spieler knifflige Rätsel lösen können.

Schwierig wird es mit Empfehlungen für Kinder bei TV-Konsolen, da es dafür im Wesentlichen nur Titel für die Wii U von Nintendo gibt. Die drei Preisträger lauten: „Yoshis Wooly World“, „Skylanders Trap Team“ (das auch für Xbox 360) und „Splatoon“. Aber natürlich gilt die PC-Empfehlung für „Fifa“ auch für die Konsole. Kurt Sagatz

Alle Preisträger im Netz unter www.kindersoftwarepreis.de

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