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Das Samsung Galaxy S6 Edge (links) verfügt an beiden Seiten über abgerundete Ecken, die allerdings nichts so stark ausfallen wie zuvor beim Note Edge. Das Galaxy S6 ist ansonsten technisch baugleich zum Edge.

© AFP

Update

Mobile World Congress: Modellpflege im Android- und Windows-Lager

Ein neues Samsung Spitzen-Smartphone mit gebogenen Kanten, Achtkern-Prozessoren als neuer Standard, immer bessere Mittelklasse-Mobiltelefone. Doch wo bleiben die großen Innovationen?

Zwei Messen dominieren den Jahresauftakt im Feld der Unterhaltungselektronik und Telekommunikation. Nach der CES Anfang Januar in Las Vegas blickt die Technikwelt Anfang März zum Mobile World Congress nach Barcelona. Die in Spanien vorgestellten neuen Smartphone-Modelle zeigen, welche technischen Neuentwicklungen bei den Mobiltelefonen mit Android und Windows Phone in diesem Frühjahr zu erwarten sind. Apple hat hingegen seinen eigenen Rhythmus und ist weder in Las Vegas noch in Barcelona mit Ankündigungen vertreten.

Samsung Galaxy S6 und S6 Edge

Was beim Galaxy Note Edge als Versuch begann, wird bei Samsungs neuem Top-Smartphonemodell nun zum Regelbetrieb: die abgerundeten Seiten. Während das Note Edge nur an der rechten Seite mit dem gewölbtem Display aufwartete, verfügt das am Montag in Barcelona vorgestellte Samsung Galaxy S6 Edge nun an den beiden Seiten über die abgerundeten Kanten. Die Kanten sind mehr als eine Design-Spielerei, sie bieten vielmehr Platz für nützliche Zusatzinformationen wie Termine, Wetterangaben, ankommende Anrufe oder die neuesten Posts und Tweets aus den sozialen Netzwerken. Wem das dennoch zu verspielt ist, kann jedoch auch das Basisgerät Galaxy S6 wählen. Die technische Ausstattung ist bei beiden Modellen ansonsten gleich: Ein Achtkern-64bit-Prozessor sorgt für viel Tempo, der Arbeitsspeicher ist drei Gigabyte groß, beim Hauptspeicher kann zwischen 32, 64 oder 128 Gigabyte gewählt werden. Diese Wahl sollte allerdings gut überlegt sein, denn wie bei Apples iPhones gibt es keine Micro-SD-Kartenslot – und auch der Akku kann bei diesen 5,1-Zoll-Smartphones mit der guten Auflösung von 2560 Mal 1440 Pixeln des OLED-Displays nicht gewechselt werden. Zusammen mit den beiden S6-Modellen will Samsung Apple aber zugleich auch Konkurrenz auf dem wichtigen Zukunftsmarkt des mobilen Bezahlens machen. Samsung Pay funktioniert über NFC oder Barcode-Scans und soll mit 90 Prozent aller Kartenleser kompatibel sein. Als Partner präsentierten die Koreaner in Barcelona unter anderem American Express, Mastercard und Visa.

Das gebürstete Unibody-Gehäuse ist beim HTC One M9 geblieben, auf der Rückseite befindet sich nun aber eine 20-Megapixel-Kamera.
Das gebürstete Unibody-Gehäuse ist beim HTC One M9 geblieben, auf der Rückseite befindet sich nun aber eine 20-Megapixel-Kamera.

© HTC

HTC One M9: Rundum-Modellpflege

HTC kümmert sich beim Spitzenmodell One M9 um Modellpflege. Rein äußerlich sind die Unterschiede eher gering, das Unibody-Gussgehäuse mit der kratzresistenten gebürsteten Oberfläche prägt weiterhin die Linie, wobei die M9-Version in den Farben Grau, Gold-Silber und Gold ab Ende März erhältlich sein soll – die Preise beginnen bei 750 Euro. Im Innern des 5-Zoll-Smartphones mit seiner Full-HD-Auflösung wurden hingegen entscheidende Änderungen vorgenommen. Im Handschuhmodus lässt sich das HTC One M9 auch mit Fingerschutz bedienen. Der Prozessor verfügt nun über acht Kerne, der Arbeitsspeicher wurde von zwei auf drei Gigabyte erweitert und der Hauptspeicher ist nun 32 statt 16 Gigabyte groß. Die besonders lichtempfindliche 4-Megapixel-Kamera ist von der Rück- auf die Vorderseite gewandert, die mit Saphirglas geschützte Hauptkamera hat dafür nun eine Auflösung von 20 Megapixeln. Das Android-Smartphone wird mit der Betriebssystemversion 5, besser bekannt als Lollipop ausgeliefert, HTC hat die eigene Sense-Oberfläche in der Version 7.0 hinzugefügt, mit der das HTC One individuell gestaltet werden kann. Das neue HTC One beherrscht LTE, Wlan a/c, GPS, NFC und Infrarot.

Schmutz und Wasser machen dem Xperia M4 Aqua nichts aus.
Schmutz und Wasser machen dem Xperia M4 Aqua nichts aus.

© Sony

Sony Xperia M4 Aqua: Tauchbar bis 1,5 Metern

Der Schutz vor Staub und Wasser ist nun in der Mittelklasse angekommen. Für echte Tauchgänge ist das Sony M4 Aqua (300 Euro, voraussichtlich im Frühjahr erhältlich) zwar nicht geeignet, das Gehäuse hält jedoch laut Spezifikation 30 Minuten schadlos in einer Wassertiefe von 1,5 Metern durch. Das 5-Zoll-Modell wird von einem Achtkernprozessor im 64-bit-Modus angetrieben, verbindet sich mit LTE-Geschwindigkeit mit den Mobilfunknetzen und läuft mit Android 5 aka Lollipop. Der zwei Gigabyte große Arbeitsspeicher und der 8-Gigabyte-Flashspeicher sind dem Preis geschuldet, problematischer ist hingegen, dass Apps nicht auf die maximal 32 Gigabyte große Micro-SD-Karte verschoben werden können. Der fest eingebaute Akku hält nach Sonys Angaben im Alltagsbetrieb zwei Tage durchhalten.

Das Lumia 640 gibt es in zwei Größen. Das Windows-Phone im Bild heißt 640 XL und hat eine Display-Größe von 5,7 Zoll.
Das Lumia 640 gibt es in zwei Größen. Das Windows-Phone im Bild heißt 640 XL und hat eine Display-Größe von 5,7 Zoll.

© Promo

Lumia 640 und 640 XL: praktisch, nicht spektakulär

Die Windows-Firma Microsoft blickt in diesem Jahr vor allem auf ein Ereignis: die Veröffentlichung von Windows 10. Das neue Betriebssystem soll alle Geräte angefangen von Computer und Laptop über Tablets bis zu Smartphones unter einem Softwaredach verbinden. Programme und Apps müssen dann nur noch einmal für alle Plattformen entwickelt werden. Ein neues Spitzenmodell als Nachfolger der mit dem Lumia 920 begründeten Reihe wird es erst zusammen mit dem Launch von Windows 10 geben. Bis dahin arbeitet Microsoft daran, mit preisgünstigen Smartphones die Marktanteile von Windows Phones in der Einstiegs- und Mittelklasse auszubauen. Die beiden neuen Microsoft-Smartphones Lumia 640 (5-Zoll-Display) und 640 XL (5,7-Zoll-Bildschirm) sind bereits für die Windows-Zukunft gerüstet. Sie werden zwar mit der Mobilvariante von Windows 8.1 ausgeliefert, lassen sich aber später auf Windows 10 aufrüsten. Mit HD-ready-Auflösung, 8-Megapixel-Hauptkamera beim 640er und Jahreslizenz für Office 365 – die allein 69 Euro kostet – sind die neuen Windows Phones eher praktisch und preiswert als spektakulär. Die LTE-Variante des 640 kostet nach dem Marktstart im April 179 Euro. Die Phablet-Variante wird mit 219 Euro ausgepreist.

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