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Wer bei seinem Handytarif auf den günstigsten Anbieter setzt, erlebt manchmal böse Überraschungen: Die Mobilfunknetze in Deutschland funktionieren nicht überall gleich gut.

© dpa

Mobiler Datenverkehr im Test: Deutsche Telekom mit dem besten Mobilfunknetz

Telefonieren, Daten senden, Videos schauen – nicht jeder Mobilfunkanbieter ist überall gleich gut. Und kaum einer schlägt derzeit die Telekom, wie ein Test ergab.

Im Auftrag der Zeitschrift Connect sind Techniker in zwei Autos drei Wochen lang durch Deutschland gefahren und haben gemessen, wie gut oder schlecht die Mobilfunknetze der großen Anbieter sind. Gewonnen hat eindeutig die Telekom. Bei der Zuverlässigkeit von Telefonaten und bei Datenverbindungen schnitt das Unternehmen am Besten ab.

Bei ihren Testfahrten simulierten die Techniker Telefonate, das Surfen per Browser, luden eine Datei aus dem Internet, verschickten eine Datei und streamten ein YouTube-Video. Sie maßen dabei, wie viele Verbindungen überhaupt zustande kamen, wie hoch der Datendurchsatz und wie lang die Wartezeiten waren. Unterschieden wurde dabei, ob sich die Autos in einer Stadt befanden, auf einer Autobahn oder auf dem Land.

Das Netz der Telekom zeigte dabei die höchste Zuverlässigkeit. Bei Telefonaten und bei Datenverbindungen war die Erfolgsrate des Konzerns fast immer höher als die der Konkurrenz. Auch bietet das Netz fast durchgehend die höchste Datengeschwindigkeit, "oft mit sehr deutlichem Abstand zum nächsten Konkurrenten", wie Connect schreibt. Die Telekom erhielt als einziger der vier getesteten Netzbetreiber das Urteil "sehr gut".

Vodafone auf Platz zwei

Platz zwei belegte demnach Konkurrent Vodafone. Das Datennetz der Firma liefere teilweise sogar bessere Ergebnisse als das der Telekom, lautet das Urteil. Allerdings sei die Qualität des Telefonnetzes weniger gut und sogar schlechter als die des insgesamt Drittplatzierten O2. Besonders auf Autobahnen kamen vergleichsweise viele Telefonverbindungen nicht zustande, nur 93 Prozent waren demnach problemlos. Die Geschwindigkeit der Netzverbindungen wurde hingegen als "ausgesprochen flott" bezeichnet.

Dritter ist das Unternehmen O2, das zum spanischen Konzern Telefonica gehört. O2 habe im Vergleich zum Vorjahr stark aufgeholt, schreibt Connect. Im vergangenen Jahr sei das Netz von der gestiegenen Verwendung von Smartphones noch "deutlich überfordert gewesen", inzwischen aber ausgebaut worden. Geht es um die Zuverlässigkeit der Verbindungen, liegt das Unternehmen zumindest in den Städten gleichauf mit der Telekom, bei der Sprachqualität allerdings kann O2 nicht konkurrieren.

Bei der Datenübertragung in der Stadt müssten Kunden zwar im Schnitt ein knappes Drittel länger auf Vollzug warten als Telekom-Nutzer. Das aber sei verkraftbar, wenn die Preise stimmten. Zitat: "Wer kleine Transferschwächen auf dem Land tolerieren kann, bekommt bei O2 ein verlässlich gutes Handynetz geboten, das sich nun wieder im Aufwind befindet."

Allerdings hat O2 hierzulande gerade für negative Meldungen gesorgt. Der Betreiber, der Konzern Telefonica, will die Bewegungsdaten seiner Kunden zu Geld machen. Viele dürfte diese Nachricht, die Befürchtungen von Überwachung weckt, erschreckt haben und auch die Bundesregierung reagierte mit Ablehnung auf diese Pläne.

E-Plus ist Letzter

Den vierten und damit letzten Platz des Testes belegt E-Plus. Auch das Netz dieses Anbieters habe sich im Vergleich zum Vorjahr verbessert, schreiben die Autoren. Trotzdem seien die anderen Anbieter deutlich weiter, vor allem bei der Datenübertragung. In Städten seien die Telefonverbindungen verlässlich und so gut wie die der Konkurrenz. Das Datennetz hingegen sei noch immer im Aufbau. Es scheine an vielen Orten zwar bereits durchaus gut zu sein, andere Standorte hingegen seien offensichtlich noch nicht aufgerüstet worden.

Fazit: "Gut telefonieren lässt es sich nur bei der Deutschen Telekom und bei O2, bei Vodafone und E-Plus sind die Ergebnisse insgesamt lediglich befriedigend", so Bernd Theiss, Ressortleiter Test und Technik bei Connect. Beim Datenverkehr seien Telekom und Vodafone vor den anderen, auf Autobahnen sogar nur die Telekom allein.

Quelle: ZEIT ONLINE

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