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Dünn, dünner, iPad Air. Apples neues Tablet ist nur noch 7,5 Millimeter dick und wiegt dabei unter 500 Gramm.

© dpa

Neue Tablets im Vergleich: Flach, leicht – und nicht nur von Apple

Neue Tablets: Das iPad Air hat die Messlatte wieder etwas höher gelegt, doch aus dem Android-Lager gibt es durchaus Alternativen.

Der Tablet-Boom setzt sich ungebremst fort. Nach Berechnungen des IT-Branchenverbandes Bitkom werden in diesem Jahr in Deutschland acht Millionen der tastaturlosen Flachcomputer verkauft. Das sind gut zwei Drittel mehr als im Vorjahr. Der Durchschnittspreis sinkt dabei zwar leicht um rund drei Prozent auf 345 Euro. Wer jedoch einen leistungsfähigen Tablet-PC mit hochauflösendem 10-Zoll-Display sucht, der für das Betrachten und Bearbeiten von Filmen und Fotos genauso geeignet ist wie für Actionspiele und das Surfen und Mailen, muss nach wie vor deutlich tiefer in die Tasche greifen. Dafür bekommt man für sein Geld immer bessere und vor allem dünnere und leichtere Tablets, und das nicht nur bei Apple, wie unser Vergleich der High-End-Tablets im 10-Zoll-Format zeigt.

Leichter Flachmann von Apple

Mit dem iPad Air hat sich Apple wieder an die Spitze der Tablet-Bewegung gesetzt. In puncto Leistung, niedrigem Gewicht und Ausdauer liegt die fünfte Generation des iPads wieder ganz vorn. Das modifizierte Betriebssystem iOS 7 und das verschlankte Tablet mit schnellerem Prozessor und besserer LTE-Unterstützung bilden eine perfekte Einheit. Obwohl das iPad Air nur noch 7,5 Millimeter dick ist, kommt man mit einer Akkuladung rund zehn Stunden weit. Vor allem aber ist das iPad Air, das rund 480 Gramm wiegt, deutlich handlicher geworden. Im Vergleich zum Vorgänger ist es 170 Gramm leichter, damit lässt es sich nun sogar ohne großen Anstrengung zwischen Daumen und Zeigefinger halten. Mit über 475 000 Apps speziell für iPads bietet der Apple Store nach wie vor die größte Auswahl. Zu einem neuen iPad gibt es überdies mit iWork und iLife zwei der nützlichsten App-Sammlungen gratis dazu. An kostenlose Inhalte wie beispielsweise TV-Sendungen gelangt man zudem über die Apps der Sender. In iTunes gibt es zudem eine große Auswahl an Audio- und Video-Podcasts, die kostenlos abonniert werden können. Mit einer AppleTV-Settop-Box lassen sich die Inhalte vom iPad auf dem Fernseher wiedergeben.

Der Preis des iPad Air liegt nach wie vor über dem der Konkurrenten. Die einfachste Ausführung mit Wi-Fi und 16 Gigabyte Speichervolumen kostet 480 Euro. Wer neben Apps und Bildern auch gerne mal unterwegs einige Videos ansehen möchte, greift jedoch besser zur Variante mit 32 oder 64 Gigabyte. Dabei steigt der Preis um jeweils 90 Euro. Allerdings ist Apple auch der einzige Anbieter, der sogar ein Tablet mit 128 Gigabyte Kapazität anbietet. Das kostet allerdings mit schnellem LTE-Datenfunk 870 Euro.

Mehr Android von Samsung und Sony

Bei Tablets mit Googles Betriebssystem Android fällt der Aufpreis für zusätzlichen Speicherplatz weniger stark ins Gewicht. Das Samsung Galaxy Note verfügt zum Beispiel über einen fest eingebauten Speicher von 16 Gigabyte. Der Speicher lässt sich um bis zu 64 Gigabyte erweitern. Für eine hinreichend schnelle Karte müssen 64 Euro einkalkuliert werden. Allerdings gibt es einen nicht unerheblichen Unterschied zwischen internem Speicher und Speicherkarten. Die meisten Apps lassen sich nur im fest eingebauten Speicher installieren, nicht aber auf den Erweiterungskarten. Zwar kommt man selbst als Fan aufwendiger Tablet-Spiele mit 16 Gigabyte schon sehr weit, aber bei Apple gibt es diese Begrenzung gar nicht.

Das Galaxy Note 10.1 liegt gut in der Hand. Mit dem Stift eignet es sich besonders für Notizen und Zeichnungen.
Das Galaxy Note 10.1 liegt gut in der Hand. Mit dem Stift eignet es sich besonders für Notizen und Zeichnungen.

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Das Funkmodem ist beim Galaxy Note mit seinem 10-Zoll-Display im Preis von rund 500 Euro bereits enthalten. Auch sonst zeigt das Galaxy Note 10.1, wie eng die Konkurrenten inzwischen beieinander liegen. Das Samsung-Tablet ist ebenfalls sehr dünn, wiegt aber rund 50 Gramm mehr als das iPad Air. Auf der Rückseite ist das Galaxy Note mit Leder bezogen und liegt damit angenehm in der Hand. Die hohe Auflösung des 16:10-Displays und die satten Farben laden geradezu zum Ansehen von Filmen ein. Die kleinen, aber kräftigen Stereoboxen befinden sich links und rechts neben dem Bildschirm. Das Samsung Galaxy Note 10.1 hat eine weitere Besonderheit. Es kann nicht nur wie bei Tablets üblich über das berührungsempfindliche Touchpad gesteuert werden, sondern zusätzlich mit einem Stift. Das Tablet wird damit nicht nur zum Notizblockersatz, vielmehr lassen sich auf dem Galaxy Note so auch anspruchsvolle Zeichnungen erstellen.

Einen anderen Zusatznutzen hat das 10-Zoll-Android-Tablet Xperia Z von Sony. Von den Konkurrenten setzt es sich als Multimedia-Zentrale im Wohnzimmereinsatz ab – besonders in Kombination mit anderen Sony-Produkten der Unterhaltungselektronik. Das Xperia Z dient dabei als Schaltzentrale im vernetzten Heim, um Medien von den unterschiedlichsten Geräten und Servern zu steuern. Mit dem eingebauten Infrarotsensor lässt sich sogar der Fernseher direkt vom Tablet aus bedienen. Großer Wert wurde auf die einfache Bedienung der dafür nötigen Apps gelegt.

Mit sieben Millimetern Dicke ist es sogar noch etwas dünner als das iPad Air und wiegt ebenfalls unter 500 Gramm. Die gummierte Rückseite macht das wasserdichte und staubgeschützte Tablet griffig. Mit Full-HD-Display und Vierkernprozessor erfüllt das Xperia Z fast alle Anforderungen, die man an ein Tablet in dieser Preisklasse (rund 520 Euro mit LTE und 16 Gigabyte Speicher) stellen kann. Als Ersatz für eine Spielekonsole ist das Xperia Z jedoch nur bedingt geeignet. Im Test mit einer Rennsportsimulation kam es immer wieder zu kleinen Rucklern, während HD-Filme flüssig wiedergegeben wurden.

Die zweite Surface-Generation

Microsoft geht mit seinen Windows-8.1-Tablets einen etwas anderen Weg. Wer beruflich, in der Schule oder im Studium darauf angewiesen ist, mit Windows-kompatiblen Produkten oder Formaten umzugehen, sollte sich die Surface-Tablets in jedem Fall genauer ansehen. Zumal einige Schwachstellen der ersten Generation, wie die zu geringe Akkureichweite, inzwischen abgestellt wurden. Wie bereits in einem Tagesspiegel-Beitrag beschrieben, gibt es zwei Varianten der Microsoft-Tablets. Das Surface 2 ist die preiswertere Version mit einem Tablet-Prozessor.

Auf diesem Gerät können allerdings nur Apps aus dem Windows Store installiert werden. Eine auf diesen Tablet-Typ angepasste Version des Office-Pakets von Microsoft ist vorinstalliert, so dass sich dieses Surface in Grenzen auch für den Einsatz in Unternehmen eignet. Das Surface 2 Pro verfügt dagegen über einen Intel-Chip. Mit angeklickter Tastatur taugt es als kompletter Computerersatz. Auf diesen Geräten lassen sich sämtliche Programme installieren, die Windows-Nutzer von ihren PCs und Notebooks kennen. Das hat seinen Preis.

Das Surface Pro 2 kostet mit 64 Gigabyte Speicher 880 Euro. In der teuersten Variante für 1780 Euro ist ein doppelt so großer Arbeitsspeicher von acht Gigabyte verbaut, die SSD-Festplatte ist dann 128 Gigabyte groß. Mit den Leichtgewichten aus dem Apple- und Android-Lager können die Microsoft-Tablets nicht mithalten: Das Surface 2 wiegt 670 Gramm, das Surface 2 Pro sogar 900 Gramm.

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