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Achtung, Verletzungsgefahr. Auf Netzwerkkabel kann heutzutage zumeist verzichtet werden. Ist das Wlan überlastet, bietet sich das Stromnetz als Leitung an. Foto: pa/dpa

© picture alliance / dpa-tmn

Powerline: Internet aus der Steckdose

Computer, Fernseher, Konsolen – Powerline bietet sich als Alternative zu Kabel und Funknetzen an.

Ein Internet-Anschluss, aber immer mehr internetfähige Geräte im Haus, wie Smart-TV, Laptop, iPad, Smartphone, Spielekonsolen, verteilt über die ganze Breite der Wohnung – wer in ein mehrgeschossiges Haus gezogen ist, fragt sich, wie das Internet im Arbeitszimmer/Dachgeschoss genauso zu nutzen ist wie in der Küche. Niemand legt sich ein zehn Meter langes Netzwerkkabel durch das Treppenhaus. Eine Lösung fürs Wireless-Lan sind sogenannte Repeater. Wenn der Wlan-Empfang nicht in allen Räumen gleich gut ist, wird mittendrin ein solcher Verstärker eingesetzt, um den Empfang zu verbessern. Das ist nicht jedermanns Sache, Stichwort Elektrosmog. Eine sehr praktische Alternative ist das Powerline, das Internet aus der Steckdose.

WIE FUNKTIONIERT POWERLINE

Bei dieser Technik werden die binären Datenpakete in den Adaptern in hochfrequente Signale umgewandelt und in das Stromnetz eingespeist. Ein oder mehrere Adapter in diesem Stromnetz filtern diese Signale wieder heraus und wandeln sie in Datenpakete zurück, die dann über den Netzwerkeingang in den Computer gelangen. Die Powerline-Technologie kann einerseits dazu eingesetzt werden, das Internet-Signal ins Haus zu bringen. Dabei überbrückt der Stromversorger die letzte Strecke zwischen Internetbackbone und Endverbraucher über sein Stromnetz. Großflächig hat sich diese Technik jedoch nicht durchgesetzt.

Anders verhält es sich mit der Inhouse-Nutzung von Powerline. Die grundsätzliche Technik ist die gleiche, allerdings bietet Powerline im eigenen Haus oder der eigenen Wohnung noch einige weitere Vorteile. Über das Powerline-Netz wird nicht nur der Internetzugang geleitet. Weil die Übertragungsleistung von Powerline immer weiter gesteigert wurde, bietet sich die Technik auch zum Vernetzen unterschiedlichster Endgeräte an. Stationäre Geräte können ausschließlich mit Powerline verbunden werden, aber auch Mischformen zwischen Powerline und Wireless Lans sind möglich, um zusätzlich Notebooks, Tablets oder Geräte mit eingebautem Wlan-Modem zu verbinden.

Im Wesentlichen gibt es zwei Geräteklassen. Für den Transport des Internetsignals und um kleinere Daten im Netzwerk auszutauschen, reicht der Standard HomePlug AV mit einer Übertragungsleistung von bis zu 200 Mbit/s aus. Für die Audio-Video-Nutzung und starken Netzwerkverkehr ist der Standard HomePlug AV2 mit einer maximalen Übertragungsrate von 500 Mbit/s jedoch besser geeignet. In jedem Fall sollten nur Powerline-Adapter verwendet werden, die über eine Datenverschlüsselung verfügen.

EIN ADAPTER FÜR DREI GERÄTE

Ein Beispiel für einen besonders praktischen Powerline-Adapter ist das Devolo-Produkt dLan 500 AV triple+. Ein Adapter wird mit dem Internet-Router verbunden. Der andere Adapter verfügt über drei Netzwerkbuchsen. Damit können somit drei Geräte wie zum Beispiel ein Smart-TV, eine Spiele-Konsole und eine TV-Streamingbox mit dem Heimnetz verbunden werden. Die maximale Datenübertragungsrate von 500 Megabit pro Sekunde ist zwar nur ein theoretischer Wert, im Praxistest erfüllte das Produkt dennoch die Erwartungen. Wir konnten Videos von Streamingdiensten wie Lovefilm schnell und unterbrechungsfrei wiedergeben. Bei AppleTV wurde der Abruf durch Powerline gegenüber Wlan deutlich beschleunigt und auch für Multiplayerspiele auf der Playstation 3 eignet sich das Produkt. Einzeln kostet der 3er-Adapter rund 80 Euro, im Starterpaket mit dem Router-Adapter werden 135 Euro fällig.

BESSER MIT INTEGRIERTER STECKDOSE

Eine neue Alternative dazu ist „Fritz! Powerline 520E“ (rund 90 Euro), ebenfalls mit Übertragungsraten von 500 MBit/s, wobei auch hier die tatsächlichen Raten niedriger waren. Dabei lagen zwischen dem einen Adapter am Router und dem zweiten Adapter im Erdgeschoss, der mit Lan-Kabel an ein Laptop angeschlossen war, rund zehn Meter Stromnetz. Trotzdem: keine Einschränkungen bei der Datenübertragung, beim schnellen Seitenaufbau, beim Internet-TV-Streaming. Genau wie bei der Devolo-Lösung ist Fritz!Powerline mit einer integrierten Steckdose ausgestattet. Gut für Altbauten, da geht kein Stromanschluss verloren.

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