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Spielen unterwegs: Kleine Helden

Nintendo 3DS, iPhone, Android-Handys: Mit den schönsten Videospielen in die Ferien.

Wer sich unterwegs die Zeit mit Videospielen vertreiben wollte, zum Beispiel auf einer ausgedehnten Bahnfahrt, benötigte lange Zeit spezielle Geräte wie einen Gameboy und seinen Nachfolger Nintendo DS oder eine Playstation Portable. Noch immer sind diese Taschenspieler und die dazu gehörigen Programme technisch, inhaltlich und vom Preis eine Klasse für sich. Ein Klasse gleichwohl, die durch leistungsfähige Smartphones wie das iPhone von Apple oder die Geräte mit dem Android-Betriebssystem von Google inzwischen starke Konkurrenz erhalten haben – zumal die Spiele dafür nur einen Bruchteil dessen kosten, was für DS- oder PSP-Titel bezahlt werden muss. Wir haben einige Spiele ausgewählt, mit denen man prima in die Ferien starten kann.

SCHWERTER, SCHILDE, PRINZESSINNEN

Die wichtigste Neuerscheinung für Besitzer eines Nintendo 3DS ist unzweifelhaft das Abenteuerspiel „The Legend of Zelda: Ocarina of Time“. Der 3DS erlaubt die Darstellung von dreidimensionalen Bildern auch ohne Spezialbrille – und „Zelda“ nutzt die Fähigkeiten der 3-D-Konsole in eindrucksvoller Weise. Bereits auf der Wohnzimmerkonsole hatte dieser Titel Furore gemacht. „Ocarina of Time“ wurde mit 7,6 Millionen verkauften Exemplaren zum erfolgreichsten Titel der „Zelda“-Serie. Die Geschichte im fiktiven Königreich Hyrule, in der ein Bösewicht namens Ganondorf das Leben des friedlichen Kindervolks Kokiri bedroht, ist fantasy-typisch verworren. Die Namensgeberin des Spiels ist Prinzessin Zelda, der Spieler schlüpft in die Rolle des mutigen Streiters Link mit seinem grünen Gewand, der zahlreiche Kämpfe in der durch die Neubearbeitung nun komplett dreidimensionalen Welt bestehen muss. Wurde das Spiel durchgespielt, kann man noch einmal im Fortgeschrittenen-Modus neu beginnen. Nur der Preis von über 40 Euro stört den positiven Gesamteindruck des Spiels (frei ab sechs Jahren). Ein Beispiel für ein technisch gelungenes, aber fragwürdiges 3DS-Spiel ist die U-Boot-Simulation „Steel Diver“ (USK: ab zwölf Jahren). Ziel des „Geschicklichkeitsspiels“ ist es, möglichst schnell möglichst viele Schiffe durch Torpedobeschuss zu versenken und sich dabei vor den Angriffen feindlicher Schiffe zu schützen. Die Herausforderung besteht darin, den Vorlauf des Torpedos genau zu berechnen. Da der Nintendo 3DS über ein Gyroskop verfügt, kann das Periskop gedreht werden, indem sich der Spieler mitsamt Konsole um die eigene Achse bewegt. Bei aller technischen Detailverliebtheit wurde allerdings die menschliche Seite ausgeblendet. Auf den Tod der Seeleute geht „Steel Diver“ mit keinem noch so kleinen Hinweis ein.

NEUES FÜR IPHONE UND IPAD

Die Spiele-Bibliothek vieler iPhone- und iPad-Besitzer ist schon gut bestückt. Doch auf für sie gibt es einiges zu entdecken. Unter den Fußball-Games sticht „First Touch Soccer“ (79 Cent) qualitativ aus dem Wettbewerberfeld heraus. Die Bewegungen der Spieler sind abwechslungsreich und lebensnah, die Gegner anspruchsvoll, die Audio-Kommentare treffend. Wer möchte, kann ein Dream-Team zusammenstellen oder im Starspieler-Modus eine Solokarriere verfolgen, ein internationales Turnier oder eine ganze Ligasaison spielen. Ebenfalls zu empfehlen ist „Storm in a Teacup“ (79 Cent). Held Storm düst in einer Teetasse durch 40 knallbunte Level, sammelt Gegenstände und weicht Fallen aus. Dabei gilt es, der Tasse im richtigen Moment einen Energieschub zu verleihen. Ähnlich farbenfroh ist das Geschicklichkeitsspiel „Coin Drop!“ (99 Cent), das mit einem denkbar einfachen Grundprinzip aufwartet: Der Spieler lässt Münzen vom oberen Bildschirmrand herab in Körbe fallen. Der Clou: Unterwegs treffen die Münzen auf allerlei Hindernisse wie Drehscheiben, Magnete und Laser, aber auch auf reflektierende Bumper, die Zusatzpunkte einbringen. Mystisch geht es in „Sword & Sworcery“ (1,59 Euro) zu. Seine besondere Atmosphäre bezieht das Abenteuer aus der kunstvollen Pixelgrafik, die an die Frühzeit der Computerspiele erinnert, und aus dem meditativen Soundtrack des kanadischen Musikers Jim Guthrie. „Sword & Sworcery“ ist ein archaisches Heldenepos, in dem eine skythische Kriegerin durch den Kaukasus irrt, Rätsel löst und Monster bekämpft. Freunde logischen Denkens werden das iPad-Game „Ticket to Ride“ (5,49 Euro) zu schätzen wissen: Das gleichnamige Brettspiel ist in Deutschland unter dem Titel „Zug um Zug“ erschienen. Ziel des Spiels ist, eine Landkarte mit einem weitläufigen Schienennetz zu überziehen.

SIEDLER UND SCHATZSUCHER

Für die Android-Smartphones gibt es inzwischen ebenfalls eine große Auswahl an Zwischendurchspielen. Zumindest als Demoversion lohnt sich zum Beispiel ein Blick auf „Air Hockey“, eine Simulation der beliebten Tischkicker mit Luftpolstern (Vollversion: 57 Cent). Das Gleiche gilt für das „Backgammon“ für Android (1,69 Euro), für das es auch einen Online-Modus gibt (Providerkosten im Ausland beachten!). Gold und Juwelen ausbuddeln heißt es beim „Gem Miner – Dig Deeper“ (1,53 Euro). Aber auch viele bekannte Marken gibt es inzwischen für Android: Dazu gehören das Rennspiel „Need for Speed Shift“ (3,99 Euro), das Klötzchenspiel „Tetris“ (2,09 Euro), die Kickersimulation „Fifa 10“ (2,09 Euro) oder der dritte Teil von „Die Sims“ (5,60 Euro). Eigentlich für Juni angekündigt waren auch „Die Siedler von Catan“, noch sucht man sie im Android-Market aber vergeblich. Die vorab gezeigten Screenshots des Kartenspielablegers sind vielversprechend, genauso wie der Multiplayer-Modus für bis zu vier Spieler. Für 3,99 Euro sollen die Spieler „um die meisten Siedlungen, die längste Handelsstraße und die größte Rittermacht wetteifern“, lautet die Ankündigung auf www.catan.de.

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