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Das Display des Surface Pro 3 ist nun zwölf Zoll groß. Die neue Tastatur soll zudem mehr Standsicherheit bieten. Foto: dpa

© AFP

Surface Pro 3: Der Notebook-Wachwechsel

Microsoft preist sein Tablet Surface Pro 3 als vollwertigen Notebook-Ersatz an. Das allerdings hat seinen Preis.

„Dieses Tablet ist ein vollständiger Ersatz für ein Notebook.“ So wirbt Microsoft für sein neues Windows-Tablet Surface Pro 3. Die dritte Version hat nun einen 12 Zoll großen Touch-Bildschirm, ist aber zugleich schlanker und leichter als der Vorgänger. Zudem kann der eingebaute Standfuß in fast jedem Winkel geklappt werden. In Kombination mit der anklickbaren Tastatur kann das Surface Pro 3 damit beinahe genauso frei positioniert werden wie ein Notebook.

Microsoft hatte das neue Gerät am Dienstag in New York vorgestellt. Der Bildschirm des Surface Pro 3 ist beinahe zwei Zoll größer als beim Vorgänger, aber auch größer als bei den meisten anderen Tablets, deren Displays nach wie vor maximal zehn Zoll groß sind. Die Tablet-Weiterentwicklung von Microsoft läuft mit Intel-Prozessoren und Windows 8.1. Der neue Microsoft-Chef Satya Nadella legt großen Wert auf den Ausbau des mobilen Geschäfts. So schloss er die Übernahme von Nokias Handygeschäft im April ab und machte Windows kostenlos für Smartphones und kleinere Tablets. Das soll den Preis für den Endkunden senken.

Ein gewichtiger Grund, warum es Microsoft schwer fallen dürfte, das Surface Pro 3 als vollwertigen Notebook-Ersatz zu etablieren, ist der Preis. Das Tablet wird mit den Intel-Prozessoren i3, i5 und i7 produziert. In der einfachsten Variante mit i3-Prozessor, vier Gigabyte Arbeitsspeicher und 64 Gigabyte Massenspeicher wird es das Surface Pro 3 rund 800 Euro kosten. Das Topmodell mit i7-Prozessor, acht Gigabyte Ram und 512 Gigabyte Festspeicher kostet stolze 1950 Euro. Für ein Cover mit Tastatur kommen 130 Euro hinzu. Zum Vergleich: Das Lenovo IdeaPad Yoga 2 mit gleichen Werten gibt es für 500 Euro weniger. Interessenten können die neuen Microsoft-Tablets bereits jetzt vorbestellen. In den USA beginnt der Verkauf am 20. Juni. In Deutschland werden die Geräte ab Ende August erhältlich sein.

Microsoft hatte die erste Generation der Surface-Tablets Mitte 2012 vorgestellt, die zweite folgte im September vergangenen Jahres. Die Verkaufszahlen waren zunächst enttäuschend. Die Geräte waren aber auch als Weckruf an die PC-Hersteller gedeutet worden, ihre eigenen Bemühungen um Windows-Tablets voranzutreiben. Bis zu dem Zeitpunkt gab es kaum Angebote.

Vor allem kleine, günstige Android-Tablets verkaufen sich in rauen Mengen. Windows-Tablets von diversen Computerherstellern liegen preislich zumeist darüber. Apple, das mit dem iPad vor vier Jahren den Tablet-Markt wiederbelebte, ist größter Hersteller mit rund einem Drittel der Verkäufe. Nach Analystenschätzungen werden voraussichtlich im kommenden Jahr erstmals mehr Tablets als klassische PC verkauft. Die einst gigantischen Zuwachszahlen bei Tablets hatten sich zu Beginn des Jahres allerdings abgeschwächt. Viele Verbraucher haben sich gerade erst ein neues Gerät gekauft oder greifen zu Smartphones mit großen Bildschirmen.

Mittlerweile sind diverse Modelle auf dem Markt, darunter viele Mischformen aus Tablets und Notebooks mit umklappbaren Bildschirmen oder abnehmbaren Tastaturen. „Wir wollen nicht mit den Computerbauern konkurrieren“, versicherte Nadella. Microsofts Quartalsumsatz mit den Surface-Geräten legte zuletzt um 50 Prozent auf 500 Millionen Dollar zu – in einem viele Milliarden Dollar schweren Gesamtmarkt. (mit dpa)

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