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Musik in allerbester Qualität: Der Pono- Player von Neil Youngs Firma.

© dpa

Technik von der CES in Las Vegas: Sound & Vision

Ein Musikplayer von Neil Young, Notebooks mit Ultra-HD-Bildschirmen und Knopf-PCs. Die Neuheiten von der Consumer Electronics Show in Las Vegas.

Der kanadische Musiker Neil Young, inzwischen 69 Jahre alt, hat gerade eine besonders produktive Phase. 2014 kamen mit „A Letter Home“ und „Storytone“ sein 38. und 39. Album sowie sein Buch „Special Deluxe: A Memoir of Life and Cars“ heraus. Nun präsentierte er in dieser Woche in Las Vegas auf der Consumer Electronics Show den High-Quality-Musikplayer Pono, der in Kürze in den Handel kommen soll. Seit langem ärgert sich der Musiker über die schlechte Qualität von digitalen Musikdateien insbesondere im weit verbreiteten MP3-Format. Dabei gibt es dazu durchaus Alternativen wie das verlustfreie FLAC, das allerdings deutlich größere Dateien erfordert und somit vor allem beim Download und Streaming Probleme verursacht. Zum Pono-Player, der für 399 Dollar verkauft werden soll, wird es einen Download- Dienst für FLAC-Dateien geben.

Der neue Walkman ZX2 von Sony soll über 1100 Euro kosten.
Der neue Walkman ZX2 von Sony soll über 1100 Euro kosten.

© imago/UPI Photo

EIN MUSIKPLAYER FÜR 1120 EURO

Im Vergleich zu Sonys neuem Musikplayer ist der Pono äußerst preiswert. Sony bringt im Frühjahr den Walkman ZX2 heraus. Ebenso wie Neil Youngs Player können mit ihm Musikstücke in höchster Qualität, darunter auch im FLAC-Format, abgespielt werden. Aber auch die Wiedergabequalität von stark komprimierten Audiodateien soll auf dem ZX2 angehoben werden. Mit seinem großen Display und der Bauform erinnert Sonys neuer Walkman an ein Smartphone. Telefonieren kann man damit zwar nicht, da der ZX2 mit Android 4.2 als Betriebssystem betrieben wird, es lassen sich aber darauf beliebige Apps für das Google-System installieren. Aufmerken lässt allerdings auch der Preis: Mit rund 1120 Euro wird der neue Sony-Walkman nochmals 400 Euro teurer sein als der ohnehin nicht gerade billige erste ZX-Musikplayer von Sony.

Alles auf einem Chip: Der Intel-Computer Curie passt sogar in einen Ring.
Alles auf einem Chip: Der Intel-Computer Curie passt sogar in einen Ring.

© AFP

COMPUTER IN JEDER GRÖSSE

Der klassische PC wird immer weiter zurückgedrängt, besondere Bedeutung hat er nur noch bei den besonders hochgerüsteten Spielecomputern. Zugleich kommen immer neue Varianten von Klein- und Kleinstcomputern heraus. In Las Vegas hat Intel gleich drei interessante Bauformen präsentiert. Die spektakulärste ist zugleich die kleinste: das gerade einmal fingernagelgroße Entwicklermodul Curie. Es findet nicht nur in Fitnesstrackern, sondern genauso in Schmuckstücken wie in einem Ring Platz. Der Kleinstcomputer besteht aus einem System-on-Chip, System mit diversen Sensoren, Bluetooth-Verbindung und Ladetechnik. Mindestens ebenso interessant ist der Compute Stick von Intel, ein vollwertiger Vierkerncomputer auf Atombasis wahlweise mit Linux oder Windows 8.1 in der Bauform eines rund zehn Zentimeter langen Sticks, der per HDMI an einen Computermonitor oder Smart-TV-Fernseher angeschlossen werden kann. Im Gegensatz zu Googles Chromecast oder zum Amazon- FireTV-Stick laufen auf dem Compute Stick die ganz normalen Computerprogramme. Die einzige Beschränkung ist der limitierte Speicherplatz, der auch mit MicroSD-Karten nur bedingt erweitert werden kann. Der Stick soll in einigen Monaten auf den Markt kommen, wobei die Linux-Variante unter 100 Dollar und die Windows-8.1-Version rund 150 Euro kosten soll. Einen ähnlichen Stick gibt es mit dem MeeGoPad in China bereits zu kaufen. Mehr Rechenpower im Kleinformat bieten die Next Unit of Computing-Systeme von Intel. Die Mini-Computer eignen sich sowohl für den Firmen- als auch den privaten Einsatz. Im Innern werkeln entweder Core-i3- oder -i5-Prozessoren, die Gehäuse gibt es in zwei Bauformen, die flacheren für Solid-State- Disks in Mini-Format, die höheren für Notebook-Festplatten oder -SSDs.

Technik zum Anziehen auf der Consumer Electronic Show. Das Kleid wurde mit einem 3-D-Drucker der Firma Ultimaker hergestellt. Fotos: dpa (2), AFP, imago
Technik zum Anziehen auf der Consumer Electronic Show. Das Kleid wurde mit einem 3-D-Drucker der Firma Ultimaker hergestellt. Fotos: dpa (2), AFP, imago

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EIN TERABYTE IN DER BUTTERBROTDOSE

Kaum größer als eine Butterbrotdose ist der Pavilion Mini Desktop von Hewlett Packard. Der HP-Computer ist vor allem für den Unterhaltungseinsatz gedacht, obwohl er von den technischen Voraussetzungen genauso als vollverwertiger PC geeignet ist. Die Box mit dem Intel Core i3-Prozessor lässt sich sowohl per HDMI an einen Fernseher oder über den Displayport an einen Computermonitor anschließen. Zur Außenwelt nimmt der Mini-PC, auf dem Windows 8.1 installiert ist, über W-Lan oder Bluetooth Verbindung auf. Beeindruckend ist die Speichergröße von einem Terabyte. Der Pavilion Mini Desktop ist für Februar ankündigt, der Preis soll bei 330 Euro liegen.

4K-AUFLÖSUNG FÜR NOTEBOOKS

Das Wettrüsten bei der Display-Auflösung macht vor den Notebooks nicht halt: Dell kündigt das 13-Zoll-Ultrabook XPS13 mit Quad-HD-Bildschirm (3200 zu 1800 Pixeln an) an. Durch den ultraschmalen Rand ist das Notebook nur so groß wie sonst ein 12-Zoll-Mobilrechner, im Innern läuft wahlweise ein Core- i3-, -i5- oder -i7-Chip. Dank Alu-Hülle wiegt der Dell 1,2 Kilogramm, der Akku soll für 15 Stunden ausreichen. Je nach Ausstattung kostet das Ultrabook zwischen 800 und 1300 Dollar, deutsche Preise gibt es noch nicht. Auf das Gewicht hat auch Lenovo beim 14-Zoll-Ultrabook X1 Carbon geachtet. Dank Kohlefaserchassis wiegt der Rechner 1,3 Kilogramm. Auch ansonsten spielt das X1 in der gleichen Liga: verbaut werden i7-Prozessoren, die SSD fasst 512 Gigabyte, die Bildschirmauflösung liegt bei 2560 zu 1440 Pixeln, zudem enthält das 1250 Dollar teure Ultrabook ein LTE-Modul für mobiles Internet.

MIT OPTISCHEM ZOOM

Asus hat auf der Consumer Electronics Show ein Smartphone mit optischem Kamera-Zoom statt der sonst üblichen digitalen Bildvergrößerung vorgestellt. Das ZenFone Zoom verfügt über eine Kamera mit 13 Megapixeln Auflösung und einen optischen Dreifach-Zoom. Die Optik mit zehnteiliger Linse hat eine integrierte Bildstabilisierung, der Autofokus arbeitet mit einem Laserstrahl. Das Android-Gerät verfügt über einen 5,5 Zoll großen HD-Bildschirm, außerdem eine fünf Megapixel auflösende Frontkamera für Videotelefonie oder Selbstporträts. Ins Handy-Geschäft steigt zudem der einstige Foto-Pionier Kodak ein. Auf der CES stellte das Unternehmen sein erstes Android-Smartphone vor. Das IM5 stellt das Fotografieren sowie das Teilen und Drucken der Aufnahmen in den Mittelpunkt. Das Android-Gerät mit einer Display-Diagonalen von fünf Zoll (12,7 Zentimetern) ist mit einer 13-Megapixel-Hauptkamera ausgestattet. Auf Knopfdruck sollen sich Fotos mithilfe der integrierten Management-Software bearbeiten, in sozialen Medien teilen und über eine spezielle App sofort drucken lassen. Es soll sich auf das neue System Lollipop aufrüsten lassen. (mit dpa)

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