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Berliner Premiere: Erstmals per Ausschreibung gesucht: BVG-Chef - oder Chefin

Auch Frauen können jetzt die BVG leiten: Erstmals wird die Stelle des Chefs öffentlich ausgeschrieben - noch dazu geschlechtsneutral. Die Zeiten des stillen Kämmerleins sollen vorbei sein.

Premiere in Berlin: Zum ersten Mal wird der Posten des BVG-Chefs öffentlich ausgeschrieben. Dies bekräftigte am Mittwoch nochmals Finanzsenator Ulrich Nußbaum (parteilos, für die SPD). Damit haben auch Frauen die Möglichkeit, sich für den mit knapp 300 000 Euro dotierten Job zu bewerben, sagte Nußbaums Sprecher Daniel Abbou. Entscheidend sei die fachliche Qualifikation. Man denke aber nicht daran, den Vorstand zu erweitern, nur um eine Frau unterbringen zu können. Allerdings könnte die Führungsebene der BVG grundsätzlich umgestaltet werden.

Dass Stellen auch im Vorstand geschlechtsneutral ausgeschrieben werden sollen, hat das Parlament bereits 2006 beschlossen. Trotzdem war im vergangenen Jahr mit Henrik Falk ein neuer Vorstand „im stillen Kämmerlein“ berufen worden, was vor allem die Frauen in der SPD und bei den Grünen empörte. Jetzt wird der Vertrag mit dem derzeitigen BVG-Chef Andreas Sturmowski, der 2010 ausscheiden muss, nicht verlängert. Da er gleichzeitig den Technikbereich verantwortet, gibt es bei den Verkehrsbetrieben Überlegungen, für diesen Bereich einen Mann zu suchen und eine Frau zusätzlich zur Vorstandschefin zu machen.

Dass eine Frau in den Vorstand kommt, ist aber nicht zwingend vorgeschrieben. Frauen sollten nur die gleiche Chance wie Männer haben, den Job zu erhalten, sagten gestern Ulrike Neumann (SPD) und Anja Kofbinger (Grüne). Der Vorstand müsse deshalb nicht erweitert werden, was auch Oliver Friederici von der CDU ablehnt. Würde der Vorstand auf vier erweitert, müssten sonst streng genommen sogar zwei Frauen vertreten sein, sagte Kofbinger. Klaus Kurpjuweit

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