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Berliner Straßen: Wirtschaft fordert Platz für Autos

Kammern und Verbände sprechen sich für einen weiteren Ausbau der Berliner Straßen aus. Auch der Ausbau der A 100 bis Neukölln und Treptow sei unverzichtbar.

Berlins Wirtschaft verlangt einen weiteren Ausbau von Straßen und Schienenverbindungen. Die Industrie- und Handelskammer (IHK), die Handwerkskammer, die Fuhrgewerbe-Innung und der ADAC forderten den Senat am Donnerstag auf, den vorgesehenen Kurs im neuen Stadtentwicklungsplan Verkehr (StEP) zu ändern. Statt den Autos im Zentrum Platz zu nehmen, etwa durch Fahrradstreifen auf Hauptstraßen, sollte die Infrastruktur ausgebaut werden. Unverzichtbar sei der Weiterbau der A 100 vom Dreieck Neukölln zunächst zum Treptower Park, sagte Christian Wiesenhütter, stellvertretender IHK-Hauptgeschäftsführer.

Dorette König, Vorstand Verkehr beim ADAC, prognostizierte, dass der Autoverkehr bei Weitem nicht so stark zurückgehen werde wie es die Verkehrsplaner im Senat erwarten. Diese rechnen damit, dass der Autoanteil im Jahr 2025 nur noch bei 25 Prozent liegen werde; heute sind es 32 Prozent. Der ADAC kommt, bei einer anderen Rechenmethode, auf einen Anteil von 40 Prozent an der Verkehrsleistung im Jahr 2025. Fahrradstreifen auf Hauptstraßen lehne der ADAC deshalb ab. Stattdessen solle auf parallelen Verbindungen ein etwa 80 Kilometer langes Fahrradstraßen-Netz entwickelt werden.

Mehr Geld als die für die Instandsetzung von Straßen jährlich vorgesehenen 20 Millionen Euro fordert der Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer, Jürgen Wittke. Hier gebe es einen Aufholbedarf in Höhe von 500 Millionen Euro.

Vor Tempo 30 auch auf Hauptstraßen warnte der Geschäftsführer der Fuhrgewerbe-Innung, Gerd Bretschneider. Für eine solche Geschwindigkeit seien Nutzfahrzeuge nicht ausgelegt. Die Folgen der Tempodrosselung wären mehr Lärm und ein höherer Schadstoffausstoß, sagte Bretschneider.

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