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Flughafen Tempelhof

© ddp

Ihre Meinung: Ein Volksfest zum Abschied von Tempelhof?

Ende Oktober wird der Flughafen Tempelhof geschlossen, doch eine Schlussfeier gibt es nur für Auserwählte. Sollte es stattdessen ein großes Fest für alle Berliner geben? Was denken Sie? Schreiben Sie einen Kommentar unter diesen Artikel!

Eigentlich sollte das Kapitel „Fliegerei“ in der Geschichte des Flughafens Tempelhof sang- und klanglos zu Ende gehen. Die letzten Maschinen heben ab, der Hausmeister verriegelt das Tor – das war’s. Eine Feierstunde oder ein Volksfest gar lehnte der Senat ab.

Nun gibt es am 30. Oktober doch eine Gala für 800 geladene Gäste in der Haupthalle – mit Blick auf die letzten startenden Flugzeuge. Die Flughafengesellschaft lädt ein und verkauft die Plätze mit der besten Sicht meistbietend. Die Kritik daran folgt auf dem Fuße. Tenor: Wenn der Abschied von Tempelhof nun doch gefeiert wird, warum nur für eine verhältnismäßig kleine Gästeschar und nicht die breite Öffentlichkeit? Davor hatte sich der Senat stets gedrückt. Vor dem Hintergrund des stark auf Emotionen setzenden Volksbegehrens um die Schließung des Flughafens wollte er die Verfechter für den weiteren Flugbetrieb in Tempelhof nicht vor den Kopf stoßen. Eine Feier, so heißt es, wäre einem „Freudenfest“ über das letztlich gescheiterte Volksbegehren gleichgekommen.

Eine Öffnung des Flugfeldes für die Öffentlichkeit, etwa um einen Tag der offenen Tür zu veranstalten, komme darüber hinaus nicht infrage, so die Stadtentwicklungsverwaltung: „Auf dem Gelände befinden sich rund 70 Baulichkeiten – vom Feuerwehrlöschbecken bis zur Wetterstation –, die einerseits vor Vandalismus geschützt werden müssen und andererseits eine potenzielle Unfallgefahr für Besucher darstellen“, sagt Dietmar Bartholome, Projektleiter Tempelhof in der Stadtentwicklungsverwaltung.

Für eine öffentliche Feier oder einen Tag der offenen Tür spricht sich unter anderem die Industrie- und Handelskammer aus. „Bei Tempelhof handelt es sich nicht nur um ein starkes Stück Berliner Geschichte, sondern um einen wichtigen Teil der öffentlichen Infrastruktur, den die Nutzer durch die Startgebühren und die Berliner durch ihre Steuern finanziert haben“, sagt Christian Wiesenhütter, stellvertretender Hauptgeschäftsführer der IHK. Er fordert deshalb einen Tag der offenen Tür, noch bei Flugbetrieb, „um allen Interessierten die Möglichkeit zu geben, Abschied zu nehmen, solange der Flughafen noch in Funktion ist“. Wiesenhütter appelliert deshalb an den Senat, die Gefühle der Berliner in Bezug auf den Flughafen, mit dem viele Erinnerungen verknüpft seien, ernst zu nehmen.

Der Senat verweist auf die landeseigene Immobilientochter BIM, die von der Flughafengesellschaft die Schlüssel für das Terminalgebäude übernimmt. Die BIM will kein Fest organisieren, verspricht aber, die Führungen durch das Gebäude, wie sie bisher von der Flughafengesellschaft angeboten worden sind, auch nach der Schließung weiterzuführen.

Countdown für Tempelhof – unsere tägliche Serie. Morgen lesen Sie die Geschichte des Adler-Kopfes am Platz der Luftbrücke

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