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Neuer Großflughafen: Wenige Züge fahren zum Flughafen BBI

Jetzt steht es fest: Zum superteuren Bahnhof unter dem neuen Terminal am künftigen Flughafen Berlin-Brandenburg International in Schönefeld werden nach der Eröffnung nur wenige Züge fahren.

Die sogenannte Ostanbindung von der Görlitzer Bahn zum Flughafen Berlin-Brandenburg International (BBI) wird nach Angaben aus Bahn-Kreisen nicht rechtzeitig fertig werden, so dass es nicht möglich ist, Regionalzüge von der Stadtbahn mit den Stationen Zoo, Hauptbahnhof, Friedrichstraße und Alexanderplatz zum Flughafenbahnhof fahren zu lassen.

Direktverbindungen aus dem Zentrum zum Flughafen, dessen Bahnanschluss mindestens 636 Millionen Euro kostet, wird es zunächst nur mit der langsameren S-Bahn sowie mit dem Airport-Express geben, der am Hauptbahnhof startet und im Bahnhof Südkreuz hält. Ob es diese Verbindungen über die Anhalter Bahn durch Lichterfelde nur alle 30 Minuten gibt, wie es die Bahn plant, oder ob die Züge hier wenigstens alle 20 Minuten fahren, wie es der Flughafen wünscht, steht noch nicht fest. Die Fahrzeit soll knapp eine halbe Stunde betragen. Durch Gutachten hat der Flughafen nachgewiesen, dass es möglich wäre, drei Züge pro Stunde zum Flughafen zu schicken, vorausgesetzt, die Bahn baut auf dem Außenring eine zusätzliche Weiche ein. Dies würde aber rund eine Million Euro kosten.

Eines Tages soll der Airport-Express alle 15 Minuten in etwa 20 Minuten über die Dresdner Bahn durch Lichtenrade zum Flughafen rauschen. Doch wann die Gleise hier gelegt werden, steht ebenfalls noch nicht fest. Frühestens 2015/16 kann hier gefahren werden.

Bis zuletzt hatte die Bahn zumindest bei der Ostanbindung noch optimistisch verbreitet, rechtzeitig mit dem Bau beginnen zu können. Das Genehmigungsverfahren ist aber immer noch nicht abgeschlossen; es zieht sich seit acht Jahren in die Länge. Eine Erklärung dafür gibt es von der Bahn nicht. Die Genehmigung wird jetzt im nächsten Jahr erwartet.

Ursprünglich gehörte auch dieser Bahnanschluss zum Genehmigungsverfahren für den gesamten Flughafen, das im März 2006 vom Bundesverwaltungsgericht bestätigt worden ist. Die Ostanbindung der Bahn war jedoch bereits 2001 aus diesem Verfahren genommen worden, weil für die Gleise eine neue Trasse gefunden werden musste. Sie sollen jetzt rund 200 Meter weiter südlich durch Waldgebiet führen, weil die Erschütterungen für Häuser an der zunächst gewählten Lage entlang der heutigen Gleisanlage zu stark gewesen wären. Klaus Kurpjuweit

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