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Radtour 17: Türmen auf dem Elberadweg

Diese Flusstour führt uns von Lenzen nach Wittenberge. Wir machen eine Bootstour auf dem Rudower See, besuchen die Burg Lenzen, schauen von Aussichtstürmen in die Weite der Elblandschaft und türmen über die Elbe nach Niedersachsen.

Länge 51,7 km | Fahrzeit ca. 4 Std. | Schwierigkeit 3 von 5

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Burg Lenzen und der dazugehörige Park.
Burg Lenzen und der dazugehörige Park.

© Kitty Kleist-Heinrich

Start Unsere Tour beginnt in Lenzen (Elbe), das wir von Berlin mit Bus und Bahn erreichen. Der stündlich verkehrende RE 2 bringt uns zum Bahnhof Wittenberge, wo wir den 944er-Bus nach Lenzen (Elbe) nehmen, der unter der Woche stündlich fährt, am Wochenende alle zwei Stunden. Fahrräder können bequem am Heck des Busses transportiert werden, sollten aber am Tag zuvor telefonisch angemeldet werden, da nur begrenzte Kapazitäten zur Verfügung stehen (Tel. 03876 - 78 99 40, prignitz-bus.de). Angekommen an der Bushaltestelle Lenzen Ferienlager steigen wir aufs Rad und fahren auf einem Wald- und Feldweg entgegen der Fahrtrichtung des Busses zum nordöstlichen Ende des Rudower Sees.

km 2,5 Am Ende des Feldwegs links halten und nach 350 Metern beim Schild „Gasthaus See-Ende“ links abbiegen. Der Rudower See ist mit seinen 180 Hektar der größte See des Landkreises Prignitz. An seinem Ufer wartet auf uns eine grüne Liegewiese mit Badestelle und Bootsverleih. Hier lohnt sich ein kurzer Ausflug aufs Wasser. Anschließend fahren wir auf gleichem Weg zurück und entlang des Seeufers nach Lenzen zur St.-Katharinen-Kirche. In der Nähe liegen auch das Rathaus, dessen Uhr nur einen Zeiger für die Stunden hat, sowie der Stumpfe Turm, der seinen Namen dem Einsturz des Kegeldachs im 18. Jahrhundert verdankt. Einst waren hier Gefangene eingesperrt, die durch die kleine Luke in der Gefängnistür von ihren Angehörigen versorgt werden mussten. Weiter geht's auf dem Radweg zur Burg Lenzen. Die Ursprünge der Anlage reichen bis zur Wende vom 12. ins 13. Jahrhundert. 1223 wurde im Burgturm der Dänenkönig Waldemar II. gefangen gehalten, im 15. Jahrhundert brachen von hier Ritter auf Raubzüge nach Mecklenburg und in die Altmark auf. Heute gehört die Burg dem BUND, der 2003 ein Besucherzentrum mit Museum, Restaurant und Hotel einrichtete. Ausstellungen informieren über die Natur- und Kulturgeschichte der Elbtalaue und die Historie der Stadt Lenzen. Teil der Ausstellungsfläche ist auch der Burgturm, von dessen umlaufendem Umgang man auf den Burgpark und in die Weite der Elbelandschaft blickt - und mit etwas Glück das Klappern der Prignitzer Störche hören kann. Die Aussicht reicht so weit, dass der Turm zu DDR-Zeiten nur eingeschränkt begehbar war - aus Angst, die nahe gelegenen Grenzanlagen könnten ausspioniert werden.

km 9,2 Hinter der Burg überqueren wir die Löcknitz, folgen dem Radweg zum Elbdeich und biegen zunächst rechts ab, um auf einen weiteren Aussichtsturm zu klettern. Danach geht es wieder 400 Meter zurück und auf dem Elberadweg in Richtung Wittenberge. Nach gut vier Kilometern haben wir Gelegenheit, auf einem Rundweg das Naturschutzgroßprojekt Lenzener Elbtalaue zu erkunden. Hier wurde durch Verlegung der Elbdeiche um bis zu 1,3 Kilometer eine rund 420 Hektar umfassende Auwaldfläche wiederhergestellt, auf der auch Wildpferde leben. Wir genießen die Weite der Elblandschaft und fahren dann auf dem Radweg weiter bis kurz vor Lütkenwisch. Hier nehmen wir die Fähre und türmen über die Elbe ins niedersächsische Schnackenburg. Früher verlief hier die Grenze zwischen DDR und BRD und es gab immer wieder Fluchtversuche in der Region. 1976 etwa scheiterte das Ehepaar Augustin bei dem Versuch, mit einem selbst gebauten U-Boot in den Westen zu gelangen. An die Geschichte dieses und anderer Fluchtversuche erinnert das Grenzlandmuseum Schnackenburg (links vom Fähranleger gelegen). Auch hier lohnt sich wieder ein Abstecher zum Aussichtsturm, der einen tollen Panoramablick über die Elbe bietet. Im Anschluss an den Ausflug auf die andere Elbseite geht es weiter auf dem Elberadweg durch Cumlosen und Müggendorf. Hier unbedingt nach Störchen Ausschau halten, die auf den Leitungsmasten ihre Nester bauen!

km 43,3 Rechter Hand liegt der Alte Fähranleger Wahrenberg, von dem aus bis 1985 Schiffe auf die andere Elbseite übersetzten. Man ahnt es bereits: Auch hier steht ein Aussichtsturm. Anschließend geht es weiter nach Wittenberge, die Brücke, die dazu führte, dass die Fährlinie Wahrenberg stillgelegt wurde, ist bereits aus weiter Ferne zu erkennen. In Wittenberge machen wir einen kurzen Abstecher links in die Steinstraße, um zur großen Evangelischen Kirche zu gelangen. In der Nähe finden wir auch das Museum Alte Burg mit einer Ausstellung zur Stadtgeschichte. Die Hafenstraße führt uns auf die 2015 eingeweihte Elbuferpromenade, an deren Ende die Alte Ölmühle liegt. Von hier fahren wir weiter zum 1914 fertiggestellten Rathaus, das sich mit seinem pompösen historistischen Stil deutlich von der Architektur der Altstadt abweicht. Noch einmal können wie einen Turm besteigen: den Rathausturm mit Rundumblick über die Altstadt. Danach endet unsere Tour am Bahnhof Wittenberge.

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