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Tempelhof: Blütenträume sollen 13,7 Millionen kosten

Am Montag hat Stadtentwicklungssenatorin Junge-Reyer die Pläne für die Internationale Gartenschau 2017 in Tempelhof vorgestellt. Unklar ist, ob bis dahin die geplanten Wohnsiedlungen am Columbiadamm schon stehen werden.

Die Ausrichtung der Internationalen Gartenbauausstellung 2017 in Tempelhof wird Berlin rund 13,5 Millionen Euro kosten. Weitere 37 Millionen sollen durch Eintrittsgelder, Vermietungen und Konzessionen auf dem IGA-Gelände sowie dem Verkauf von Merchandising-Artikeln finanziert werden. Das teilte Stadtentwicklungssenatorin Ingeborg Junge- Reyer (SPD) gestern bei der Vorstellung der Planungen mit. Sie rechnet während der rund 170 Tage dauernden IGA mit 3,5 Millionen Besuchern.

Wie berichtet, hatte Berlin in der vergangenen Woche den Zuschlag erhalten, nachdem Aachen als einziger Wettbewerber aus finanziellen Gründen abgesprungen war. Die Hauptstadt habe aber auch „ein überzeugendes Konzept“ vorgelegt, betonte der Vorsitzende der Deutschen Bundesgartenbaugesellschaft (DBG), Heinz Herker. „Berlin freut sich auf die IGA 2017“, sagte die Senatorin. „Die Entwicklung des Tempelhofer Feldes bekommt damit einen Schub, der nicht nur dem Projekt Tempelhof, sondern der ganzen Stadt zugutekommt.“

Mit der DBG wird die landeseigene Grün Berlin Park und Garten GmbH im kommenden Frühjahr eine IGA-Berlin 2017-Durchführungsgesellschaft gründen. Diese wird dann einen landesplanerische Ideen- und Realisierungswettbewerb starten. In den 50,5 Millionen Euro reinen IGA-Kosten ist eine „Dienstleistungsgebühr“ in Höhe von vier Millionen Euro für die DBG enthalten. Weitere 61,5 Millionen Euro wird das Land für den Park auf dem Gelände investieren.

Die Internationale Gartenbauausstellung, die alle zehn Jahre stattfindet, ist als Weltausstellung beim Bureau International des Expositions in Paris registriert. In Berlin soll die IGA nicht nur eine Leistungsschau des Gartenhandwerks darstellen, sondern diese mit aktuellen Themen der Stadtentwicklung kombinieren. Die beiden Landebahnen sowie der rund ums Gelände verlaufende Rollweg lassen sich dabei in eine bis zu sieben Kilometer lange Gesamtpiste für Skater und windgetriebene Fahrzeuge verwandeln.

Die eigentliche IGA wird auf einem 107 Hektar großen Teil auf der Nordhälfte des insgesamt 386 Hektar großen Flughafenareals entstehen. Die ehemalige Abfertigungshalle wird als Haupteingang und Bereich für Kongresse dienen. In den sich in Richtung Osten anschließenden Hangars sind Ausstellungen vorgesehen. Das bereits beim Bau in den 30er Jahren als Zuschauertribüne konstruierte Dach wird als Aussichtsplattform und Musterschau für Dachgrün und Solaranlagen genutzt.

Ferner sind Themen- und internationale „Weltgärten“ geplant. Der ehemalige Freizeitbereich für die US-Militärs soll mit dem angrenzenden Friedhof eine Art Pufferzone gegen Lärm bilden, während bei den geplanten Wohnsiedlungen am Columbiadamm und an der Oderstraße Quartierparks der Zukunft entstehen. Ob die hier sowie am Tempelhofer Damm und an der Oberlandstraße geplante Wohnbebauung 2017 schon stehen wird, vermochte die Senatorin nicht zu sagen. Das hänge von privaten Investoren ab. Als einziges landeseigenes Projekt prüfe die Verwaltung weiterhin die Ansiedlung der Landesbibliothek.

Südlich der nördlichen Landebahn wird parallel auf rund 143 Hektar Fläche die sogenannte IGA-Erweiterungskulisse entstehen, wo die vorhandenen Freiflächen erhalten bleiben werden. Dieser Bereich ist auch während der circa 170 Tage langen IGA frei zugänglich. Für den eigentlichen Ausstellungsbereich dagegen müssen die Besucher zahlen, die Einzelkarte soll 16 Euro kosten. du-

Rainer W. During

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