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Verkehrsplanung: ADAC fordert Milliardeninvestitionen in Verkehrsnetz

UPDATE Einen vollständigen Autobahnring, einen Ost-West-Tunnel und die Verlängerung von S-Bahnstrecken: Der Automobliclub ADAC fordert in den nächsten zwanzig Jahren Milliardenbeträge für die Verkehrs-Infrastruktur.

Der Automobilclub ADAC hat langfristige Milliardeninvestitionen in das Verkehrsnetz von Berlin und dessen Umland gefordert. „Berlin muss für die Bürger, Besucher und die Wirtschaft attraktiv bleiben“, sagte der ADAC-Vorsitzende von Berlin-Brandenburg, Walter Müller, am Freitag. Dafür muss der Senat bis zum Jahr 2030 laut ADAC 4,1 Milliarden Euro für Straßen, Schienen, Fahrradwege und Parkplätze ausgeben.

Schwerpunkte bilden die Schließung der Autobahn 100 zu einem vollständigen Ring, ein Ost-West-Tunnel unterhalb des historischen Zentrums und die Verlängerung mehrerer S-Bahnstrecken. „Wir erwarten von der Politik endlich mehr Mut zur Vernunft: Wir brauchen ein Gesamt­konzept aus einem Guss, kein Klein-Klein und keinen Flickenteppich", sagte Walter Müller, Vorsitzender ADAC Berlin-Brandenburg.

Die ADAC-Forderungen im Einzelnen

Der Ausbau der A 100 bis Treptower Park soll den ADAC-Plänen zufolge Neukölln, Treptow und Kreuz­berg von täglich 100.000 Autofahrern entlasten und damit die täglich gefahrenen Auto-Kilometer in Berlin um 100.000 verringern. Auch der CO2-Ausstoß würde nach ADAC-Berechnungen dadurch um jährlich 6.200 Tonnen gesenkt. Das geschätzte Investitionsvolumen: Rund 1,6 Milliarden Euro.

Die Tangentialverbindung Ost würden nach ADAC-Aussage geschätzte 40.000 Fahrzeuge täglich nutzen - das würde Köpenick entlasten und Wirtschafts- und Berufsverkehr besser als die Stadtautobahn binden. Der ADAC kalkuliert dafür rund 250 Millionen Euro.

Der Ost-West-Tunnel „Unter den Linden“ könnte als leistungsstarke Ost-West-Achse Berlins Prachtboulevard und die Museumsinsel von Durchgangsverkehr entlasten. Der Neubau würde ADAC-Schätzungen zufolge rund 500 Millionen Euro kosten.

10.000 Park-and-Ride-Parkplätze mit gut erreichbarem Anschluss zum Öffentlichen Nahverkehr fordert der ADAC. Die momentan vorhandenen 4.500 Parkplätze wären zu wenig für die rund 250.000 Berufspendler im Bal­lungsraum Berlin-Brandenburg. Als Standort für die neuen Plätze schlägt der ADAC brachliegende Deutsche Bahn-Ge­lände vor.

Auch an die Radfahrer denkt der ADAC: Rund 100 Kilometer neuer Fahrradstraßen entlang der Hauptverkehrsadern sieht das am Donnerstag vorgestellte Konzept vor. Platz dafür würde zum Beispiel durch den Ausbau der A 100 geschaffen. Geschätztes Investitionsvolumen: Rund 25 Millionen Euro.

Für Berufspendler wünscht sich der ADAC ein erweitertes S-Bahn-Netz.  Konkret nennt das Konzept den Ausbau der S-Bahn 75 von Spandau nach Falkensee, der „Kanonenbahn“ von Zehlendorf zum Potsdamer Platz mit Anschluss an Düppel-Kleinmachnow und Verbindung zur „Friedhofsbahn“ nach Stahnsdorf und Wannsee. Für diese Maßnahmen kalkuliert das ADAC-Konzept  Investitionen in Höhe von rund eine Milliarde Euro. (ho/ddp)

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