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Verwirrende Hinweise: Warum sich Kunden im Ersatzverkehr nicht zurechtfinden

Auf Teilen der U2 und auf dem Ostring geht zur Zeit nichts. Beim Umsteigen und bei der Reiseplanung ist für die Fahrgäste oft Rätselraten angesagt. BVG und S-Bahn geloben Besserung.

Ein kleiner Zettel mit dem Hinweis auf den Ersatzverkehr klebt auf dem großen Namensschild am U-Bahnhof Potsdamer Platz. Mehr schriftliche Hinweise für Fahrgäste, wie sie ihre Fahrt fortsetzen können, die seit Freitagmittag hier endet, gab es auch am Montag noch nicht. „Am Wochenende gibt es eben keine Leute mehr bei uns, die so etwas erledigen könnten“, sagte ein BVG-Mitarbeiter ziemlich frustriert.

Immerhin hatte die BVG auch am Montag Mitarbeiter auf dem Bahnhof und zeitweise auch an der Haltestelle für die Ersatzbusse postiert, die den ratsuchenden Fahrgästen helfen konnten. Wie lang dieser Service eingerichtet bleibt, steht allerdings nicht fest. Zumindest über die Osterfeiertage soll es ihn aber geben, teilte BVG-Sprecherin Petra Reetz mit.

Verwirrend für Ortsunkundige ist zudem die Praxis der BVG, auf den Schildern in den Bahnhöfen das Endziel der Strecke anzugeben, auch wenn die Fahrt außerplanmäßig vorher endet. An den Zügen jedoch wird die zwischenzeitliche Endstation angegeben. So fahren derzeit laut Anzeige in den Bahnhöfen die Züge der U 2 nach wie vor nach Ruhleben oder Pankow, während an den Zügen die momentane Endpunkte Mohrenstraße und Potsdamer Platz genannt werden. Fahrgäste müssen raten, wo die Fahrt endet.

Klein und versteckt angebracht sind auch bei der S-Bahn die Hinweise auf die Abfahrtsstellen der Ersatzbusse beim gesperrten Ostring. Zwischen Schönhauser Allee und Neukölln/Baumschulenweg fahren seit Freitagnacht bis zum 16. April keine Züge. Mitarbeiter hätten am Montag die Abläufe genau beobachtet und auch Anregungen von Kunden entgegengenommen, sagte ein Sprecher gestern. Was verbessert werden könne, werde kurzfristig realisiert.

Bessere Informationen solle es auch in den Bussen des Ersatzverkehrs geben. Fahrer sollten auf die jeweiligen Haltestellen hinweisen, was bisher, wie berichtet, nicht immer erfolgt war.

Hinweisschilder bei Bauarbeiten werden von Mitarbeitern der Bahn angebracht; was für Fachleute sofort einleuchtend ist, ist für viele Fahrgäste jedoch oft nicht auf Anhieb klar. Getestet wird das Informationssystem vorher in der Regel nicht. Auch nicht gemeinsam etwa mit dem Fahrgastverband Igeb, der die Verkehrsunternehmen meist kritisch unter die Lupe nimmt. Um hier dabei zu sein, fehlten zudem Mitarbeiter, sagte der stellvertretende Igeb-Vorsitzende Jens Wieseke, da die Vereinsarbeit ehrenamtlich ist.

Die S-Bahn rät, den gesperrten Bereich über den Westring zu umfahren oder gleich auf Straßenbahnen und U-Bahnen umzusteigen. So sei man schneller am Ziel als mit dem Bus. Der Ersatzverkehr wurde am Montag außerdem durch eine defekte Ampel am Ostkreuz gebremst. Bisher kannten Fahrgäste solche Verzögerungen bei der S-Bahn nur bei kaputten Signalen.

Welche Erfahrungen haben Sie gemacht, liebe Leserinnen und Leser? Mehr Schilder oder mehr Personal - wie können BVG und S-Bahn ihren Service verbessern? Diskutieren Sie mit!

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