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© Uwe Steinert

Familie in Berlin: Die sechs aus dem grünen Kiez

Patchwork-Familien, Alleinerziehende, gleichgeschlechtliche Paare mit Kindern oder migrantische Großfamilien – die Kleinfamilie mit Vater, Mutter und zwei Kindern wird zur Minderheit.

Die Gesellschaft verändert sich. Das gilt besonders für Berlin, weil hier Menschen aus vielen Nationen leben. Was also ist Familie in Berlin heute, fragt der Tagesspiegel in den kommenden Wochen. Wie leben Familien in der Stadt, was wünschen sie sich, was sind ihre Probleme?

„Eine kleine Oase braucht man schon“, sagt Michaela Häussler und meint damit das gemeinsame Haus mit Garten in Lichterfelde. In Wedding wurde der Mutter von Zwillingen das Klima zu rau, der Alltag in einer Großstadt sei schließlich stressig genug. Ihr Mann Mathias Häussler, Maschinenbauingenieur für Medizintechnik, hat sich in Wedding fürs Quartiersmanagement Soldiner Kiez engagiert. Samt Hündin Lotta und Kater Emil zog die Familie in den Süden, Richtung Natur. Ob den beiden Jungs, Fritz und Theo, so viel beschauliche Umgebung wirklich gefällt, bezweifelt die 45-jährige Hausfrau Michaela Häussler allerdings. Aber die beiden seien mit 14 Jahren schon sehr selbstständig und träfen ihre Freunde jetzt eben in der Stadt. „Inzwischen verzichten sie ja eher darauf, etwas mit ihren Eltern zu unternehmen“, sagt sie schmunzelnd. Trotzdem geht es manchmal mit dem Vater zum Paddeln oder Fußballspielen. Was beide Eltern sich für Berlin wünschen würden, ist ein besseres Bildungssystem: Bei Fritz und Theo, die in Zehlendorf zur Schule gehen, fällt in letzter Zeit häufiger der Unterricht aus. „Gerade jetzt mit dem Turbo-Abi finde ich das schon bitter“, sagt Michaela Häussler und ergänzt: „Am Ende sind es schließlich wir, die die ganzen Reformen ausbaden müssen.“

Anne Gonschorek

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