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Sebastian Wördehoff: Jim und das Zaubercomic

Jim und sein Vater Uli saßen am Frühstückstisch. Uli las seine Zeitung, während Jim lustlos in seinem Spiegelei herum stocherte.

Jim und sein Vater Uli saßen am Frühstückstisch. Uli las seine Zeitung, während Jim lustlos in seinem Spiegelei herum stocherte. Jim wartete ungeduldig darauf, dass sein Vater endlich die Zeitung beiseite legte. Endlich legte sein Vater die Zeitung weg und goss sich eine Tasse Kaffee ein. Sofort sprang Jim auf und fragte: "Kann ich die Zeitung haben?" "Sobald du dein Ei endlich aufgegessen hast", antwortete sein Vater. Hastig würgte Jim sein Spiegelei runter, packte sich die Zeitung und rannte in sein Zimmer. Er schlug die Zeitung auf und nahm mit zitternden Händen die Seiten mit dem Comic heraus. Er war schon ganz gespannt. In den letzten Wochen hatte er jeden Tag alle Folgen von 1 bis 48 verfolgt und es fehlten ihm jetzt nur noch zwei Folgen, um zu erfahren ,wie die Geschichte "Bolt- das Monster" endete.

Plötzlich klirrte es laut und riss Jim aus seinen Gedanken. Auf dem Boden lag ein Stein und das Fenster in seinem Zimmer war zerbrochen. Jim schaute vorsichtig aus dem Fenster. Unten auf der Straße standen fünf Jungen. Es waren die von allen gefürchteten Jungen aus seiner Schule. Sie trieben schon seit langer Zeit ihr Unwesen an der Schule: sie erpressten kleine Kinder, forderten Süßigkeiten oder nahmen ihnen einfach die Spielsachen weg. Keiner traute sich ihnen zu widersprechen.

"Hey Jim, komm runter", rief Henry, der Anführer. Mit einem mulmigen Gefühl im Bauch und dem Comic unter dem Arm ging Jim nach unten. Kaum war er aus der Tür getreten, warfen sich die Jungs auf ihn. Er hatte keine Chance, sich gegen die fünf Jungs zu wehren. Auf einmal, ohne dass er es wollte, rief er: "Bolt, komm her und hilf mir!" Plötzlich, wie aus dem Nichts und mit einem großen Poltern erschien ein riesiges Monster. Es hatte einen grünen Körper, Vampirzähne und einen langen Schwanz. Auf dem Rücken hatte es Flügel. Jim war sprachlos. Er hatte dieses Wesen schon oft gesehen. Er hatte tatsächlich das Monster aus seinem Comic herbei gewünscht. Die fünf Jungen ließen Jim sofort los und starrten das Monster wie versteinert an. Das Monster öffnete seinen Mund und sagte " Buuuuhhh" und schon rannten die Jungen schreiend davon.

Jim sah das Monster an. "Wie heißt du?", fragte er vorsichtig. "Aber das weißt du doch. Ich bin Bolt, das Monster aus dem Comic, welches du schon seit 48 Tagen liest", antwortete das grüne Monster. "Aber wie kommst du hierher und vor allem wie kommst du zurück?", wollte Jim wissen. Darauf hatte Bolt keine Antwort. Jim nahm den Comic in die Hand und suchte nach einer Lösung. Schließlich fand er auf Seite 3 einen Zauberer. Mit blauem Hut und silber glänzendem Mantel. Jim sagte laut und deutlich: "Ich wünsche mir den Zauberer von Seite 3 herbei." Mit einem grellen Blitz stand dort auf einmal der Zauberer. " Mein Name ist Luc. Sie haben mich gerufen. Was kann ich für Sie tun?", fragte der Zauberer Jim. Jim konnte es nicht glauben. Er antwortete: "Wie werde ich Euch wieder los? Ich habe Angst vor Bolt und wollte nur, dass er mich vor den bösen Jungen aus meiner Schule beschützt, aber jetzt muss er wieder weg." "Da musst du leider warten bis Folge 50. Ich habe keine Zeit mehr und muss mich um andere Dinge kümmern." Mit diesem Worten blitzte es erneut auf und der Zauberer war wieder verschwunden. Jim war sprachlos und schaute hilflos um sich. Er wusste nicht weiter. Plötzlich hatte er eine Idee. " Du kannst in unserem Keller bleiben", sagte er. Er nahm Bolt an die Hand und nahm ihn schnell mit nach Hause. Zum Glück hatte er immer den Kellerschlüssel in der Hosentasche. Er öffnete die Kellertür und schob Bolt hinein. "Bitte sei still und pass auf dass dich keiner sieht", sagte er zu Bolt, "ich bringe dir morgen etwas zu essen. Schlaf gut."

Am anderen Morgen stand Jim vor allen anderen auf. Er rannte zum Briefkasten und holte die Zeitung heraus. Er schlug den Comic auf und suchte darin nach Bolt. Doch der war nirgends zu finden. Überall dort, wo Bolt sein sollte, war nur sein Schatten zu sehen und die Sprechblasen waren leer. Jim ging in den Küche und machte zwei große Sandwichs. Mit den Sandwichs ging er in den Keller und suchte Bolt. Er konnte ihn erst nicht finden, aber als sein Blick zur Decke schweifte, sah er ihn. Er hing kopfüber, wie eine Fledermaus an der Decke und schlief. "Bolt, wach auf! Ich habe dir was zu essen mitgebracht. Ich gehe jetzt auf den Spielplatz. Du musst leider hier bleiben, weil dich niemand sehen darf."

Als Jim am Spielplatz ankam, sah er Henry und seine Bande. Er wollte erst umdrehen, aber dann ging er weiter. Als die fünf Jungen ihn sahen, knieten sie sofort vor ihm nieder. Henry sagte: "Bitte tu uns nichts, wir tun alles was du willst." Jim antwortete grinsend: "Wenn das so ist, hätte ich gerne zwei Eis mit je drei Kugeln." Sofort rannten die Jungs los zum Eisstand und kamen mit zwei Eis wieder. Jim nahm die zwei Eis und ging zurück nach Hause und in den Keller. Er gab Bolt ein Eis. Jim sagte: "Es ist spät, ich sollte längst oben sein, meine Eltern warten bestimmt schon auf mich. Morgen früh erscheint Folge 50 und dann kannst du zurück in deine Welt." Jim lief nach oben, wo seine Eltern bereits auf Ihn warteten. Sein Vater fragte: " Jim was hast du heute so gemacht?" "Ich war auf dem Spielplatz und da haben mir Henry und die Jungs zwei Eis geschenkt und die habe ich dann mit dem grünen Monster was bei uns im Keller ist geteilt.", sagte er grinsend. Die Eltern schauten sich erst sprachlos an und fingen dann an zu lachen. "Guter Scherz Jim", sagte seine Mutter. Nach dem Essen ging Jim sofort ins Bett.

Am nächsten Morgen stand Jim noch vor allen anderen auf. Er zog sich eilig an und rannte zum Briefkasten. Er nahm die Zeitung und rannte in den Keller. "Bolt, Bolt, hier ist die Zeitung mit Folge 50. Heute kannst du wieder nach Hause zurück." " Ich würde dir gerne noch etwas geben, bevor ich wieder verschwinde", antwortet Bolt. Er nahm aus seiner Hosentasche einen orangenen Stein und gab ihn Jim. "Wenn du wieder einmal in Schwierigkeiten bist, kannst du dir mit diesem Stein etwas wünschen." "Vielen Dank", sagte Jim und umarmte Bolt. Laut und deutlich sagte Jim: "Ich wünsche mir, dass Bolt zurück ins Comic kehrt." Mit diesen Worten blitzte es wieder auf und der Zauber Luc stand im Raum. Er nahm Bolt an die Hand und mit einem erneuten Blitz waren beide verschwunden.

Am nächsten Morgen saßen Jim und seine Eltern am Frühstückstisch. Jim aß sein Spiegelei und sein Vater las wie jeden Morgen die Zeitung. Auf einmal lachte der Vater schallend auf. "Schau mal Jim, es gibt ein neues Comic und nun rate mal wie es heißt?" Er gab Jim die Seiten mit dem Comic und Jim las laut die Überschrift vor: "Bolt und Jim. Folge 1"

Sebastian Wördehoff (4. Klasse)

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